Über einige Werke Michelangelos in ihrem Verhältnisse zur Antike. l3()
Albani stammt, befindet sich im Dresdner Albertinum.1 Die Vertrautheit Michelangelos mit dem anti-
ken Werke gehört also nicht in den Bereich der Unmöglichkeit.
Es mag Täuschung gewesen sein, wenn wir — bei Betrachtung des Niobidenkopfes von unten
._ trotz bestehender Unterschiede in der Behandlung einzelner Details doch eine allgemeine Ähn-
her
Fig. Ii. Der tot ausgestreckte Niobide.
Florenz, Uffizien.
Fig. 12. Michelangelos sterbender Sklave.
Paris, Louvre.
lichkeit zwischen beiden Köpfen wahrzunehmen vermeinten. Indes gibt es andere Momente, die auf
einen Zusammenhang hinweisen, nicht nur die stoffliche Übereinstimmung oder der Umstand, daß bei der
liegenden Figur des Niobiden (Fig. n) das Motiv des Sterbens ohne weiteres verständlich, bei Michel-
angelos stehenden Sklaven (Fig. 12) ganz ungewohnt und singulär ist, sondern in erster Linie die dem
Spiegelbild entsprechende Haltung des Oberkörpers. In dem Zustande, wie die antike Statue heute in
1 Hettner, Nr. 196, S. 106 der 4. Auflage.
Albani stammt, befindet sich im Dresdner Albertinum.1 Die Vertrautheit Michelangelos mit dem anti-
ken Werke gehört also nicht in den Bereich der Unmöglichkeit.
Es mag Täuschung gewesen sein, wenn wir — bei Betrachtung des Niobidenkopfes von unten
._ trotz bestehender Unterschiede in der Behandlung einzelner Details doch eine allgemeine Ähn-
her
Fig. Ii. Der tot ausgestreckte Niobide.
Florenz, Uffizien.
Fig. 12. Michelangelos sterbender Sklave.
Paris, Louvre.
lichkeit zwischen beiden Köpfen wahrzunehmen vermeinten. Indes gibt es andere Momente, die auf
einen Zusammenhang hinweisen, nicht nur die stoffliche Übereinstimmung oder der Umstand, daß bei der
liegenden Figur des Niobiden (Fig. n) das Motiv des Sterbens ohne weiteres verständlich, bei Michel-
angelos stehenden Sklaven (Fig. 12) ganz ungewohnt und singulär ist, sondern in erster Linie die dem
Spiegelbild entsprechende Haltung des Oberkörpers. In dem Zustande, wie die antike Statue heute in
1 Hettner, Nr. 196, S. 106 der 4. Auflage.