Über einige Werke Michelangelos in ihrem Verhältnisse zur Antike.
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Meisters zum Herkules und Kakus erblicken wollen.1 Bode dagegen vertritt auf Seite des To k
Werkes die Ansicht, nicht eines der Wachsmodelle des genannten Museums k-™.^ • * ^*f'*"
frunne mit einiger Wahr-
scheinlichkeit Michelangelo zugesprochen werden. Ohne Heranziehung neuen Materials könnt
hinsichtlich der Echtheit vielleicht im Zweifel sein. man_^
Fig. 24. Tonmodell der Akademie in Florenz.
Fig. 25. Bronzeabguß nach einem Originalmodell Michelangelos.
Florenz, Bargello.
Nun scheint man aber bisher einen Umstand übersehen zu haben: die Gestalt des Helden ist doch
wohl nichts anderes als die Variation eines myronischen Diskoboltorsos (Fig. 21). Daß ein derartiges
Werk in jener Zeit bekannt war, kann ich aus italienischen Bronzen von der Wende des XV. zum XVI.
1 Frey (Handzeichnungen des Michelagniolo, Taf. 3l) vermutet in einer Rötelzeichnung eine Darstellung des Herakles
und Kakus; doch handelt es sich hier, wie schon Berenson (II, Nr. 1490) erkannt hat, um den Kampf zwischen Herakles
und Antaios. Es liegt hier die Umbildung einer antiken Statue vor, die sich schon 1510 im Statuenhof des Belvedere
befand und heute im Hofe des Palazzo Pitti steht. Pollajuolo und andere haben sie öfters variiert. Heemskerks Zeich-
nung nach der Antike, abg. im Archäologischen Jahrbuch, Bd. V, S. 14, zeigt die Körperformen in starker Übertreibung.
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Meisters zum Herkules und Kakus erblicken wollen.1 Bode dagegen vertritt auf Seite des To k
Werkes die Ansicht, nicht eines der Wachsmodelle des genannten Museums k-™.^ • * ^*f'*"
frunne mit einiger Wahr-
scheinlichkeit Michelangelo zugesprochen werden. Ohne Heranziehung neuen Materials könnt
hinsichtlich der Echtheit vielleicht im Zweifel sein. man_^
Fig. 24. Tonmodell der Akademie in Florenz.
Fig. 25. Bronzeabguß nach einem Originalmodell Michelangelos.
Florenz, Bargello.
Nun scheint man aber bisher einen Umstand übersehen zu haben: die Gestalt des Helden ist doch
wohl nichts anderes als die Variation eines myronischen Diskoboltorsos (Fig. 21). Daß ein derartiges
Werk in jener Zeit bekannt war, kann ich aus italienischen Bronzen von der Wende des XV. zum XVI.
1 Frey (Handzeichnungen des Michelagniolo, Taf. 3l) vermutet in einer Rötelzeichnung eine Darstellung des Herakles
und Kakus; doch handelt es sich hier, wie schon Berenson (II, Nr. 1490) erkannt hat, um den Kampf zwischen Herakles
und Antaios. Es liegt hier die Umbildung einer antiken Statue vor, die sich schon 1510 im Statuenhof des Belvedere
befand und heute im Hofe des Palazzo Pitti steht. Pollajuolo und andere haben sie öfters variiert. Heemskerks Zeich-
nung nach der Antike, abg. im Archäologischen Jahrbuch, Bd. V, S. 14, zeigt die Körperformen in starker Übertreibung.