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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 27.1907-1909

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I. Theil: Abhandlungen
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Haberditzl, Franz Martin: Die Lehrer des Rubens
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https://doi.org/10.11588/diglit.5947#0170
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F. M. Haberditzl.

Otto Va enius, der dritte Lehrer, ist gewiß der bedeutendste von den dreien. Durch seine Stellung
als Hofmaler, seine gelehrte Bildung und seine künstlerischen Ambitionen übt er einen nachhaltigen
Einfluß auf den jungen Rubens aus. Im Jahre 1676 schreibt Philipp Rubens, der Neffe des Malers, an
de Piles, daß die Werke des P. P. Rubens, bevor er nach Italien reiste, viel Ähnlichkeit mit denen des
van Veen hatten. Es kommt uns darauf an, die zahlreich erhaltenen Werke des Künstlers in eine
chronologische Reihe zu bringen, um beurteilen zu können, was und wie der gelehrte Romanist malte,
als Rubens in seine Werkstatt kam.

Fig. 1. Tobias Verhaeght, Kaiser Max auf der Martinswand.
Brüssel, kgl. Museum.

Tobias Verhaeght.

Biographische Notizen.

Auf dem nach dem Gemälde des Otto van Veen von Cornelis van Caukercken gestochenen Porträt
des Landschaftmalers Verhaeght, das in die «Images»1 und in das «Gulden Cabinet» des Cornelis de
Bie2 eingereiht ist, wird sein Geburtsdatum mit 1566 angegeben. Doch ist es nach Verhaeghts eigenen
Erklärungen, die van den Branden3 zusammengestellt hat, in das Jahr 1561 zurückzuverlegen.

Uber seine Lehrzeit in Antwerpen geben uns die biographischen Quellen keinen Aufschluß, eher
die später zu besprechenden Werke des Künstlers. Er machte die übliche Italienreise. De Bie be-
richtet, daß er sich in Florenz beim Großherzog und in Rom aufgehalten habe. 1590 wurde er als
Meister in die Antwerpner Lukasgilde aufgenommen.4 Im folgenden Jahre heiratete er Suzanna van
Mockenborch, eine Base des Rubens. Zu dem Verwandten wurde bald darauf der vierzehnjährige Rubens

1 Images de divers hommes d'esprit sublime, Ed. J. Meyssens, 1646.

2 Het Gulden Cabinet von Cornelis de Bie, 1662.

3 J. van den Branden, Geschiedenis der Antwerpsche Schilderschool (i883), S. 385, Anm.

4 Rombouts, Liggeren I, S. 35g.
 
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