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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 28.1909-1910

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I. Theil: Abhandlungen
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Röttinger, Heinrich: Breu-Studien
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https://doi.org/10.11588/diglit.5949#0053
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Breu-Studicn.

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IL Jörg Breu der Sohn-

Das gesamte graphische Werk Jörg Breus des Sohnes1 erschöpfte sich bisher in zwei im Besitze
des herzogl. Kupferstichkabinettes in Gotha befindlichen Holzschnitten, der Geschichte der Susanna
(Hschw. 62, Fig. g) und der Belagerung Algiers (Hschw. 65, Fig. 10), welche, da sie mit dem bekannten
Werkstattzeichen der Familie versehen und zufolge der Datierungen 1540 und 1541 nach dem Tode
des Vaters Breu, der 1537 starb,2 entstanden waren, seit man von ihnen Notiz nahm, mit Recht als
Schöpfungen des Sohnes gegolten hatten. Die Grundlage, welche die beiden Blätter der Ermittlung

Um 1520. Die großen Orgelflügel von St. Anna in Augsburg. Die Erschaffung der Eva. Nürnberg, Germanisches Museum.

1521. Die Madonna bei Kaufmann in Berlin. Signiert und datiert.
Um 1521. Das Epitaph des Kreuzganges in St. Anna in Augsburg.
Gegen 1522. Die Verkündigung bei Konsul Weber in Hamburg. Datiert(?).

1523. Madonna mit Kind. Wien, Hofmuseum. Signiert und datiert.
Nach 1523. Der Ursulaaltar der Dresdener Galerie.
Um 1525. Das Meitingsche Epitaph in St. Anna in Augsburg.

1528. Der Tod der Lucretia. Erlangen. Signiert und datiert.

1529 oder bald darnach. Die Schlacht bei Zama in der Augsburger Galerie. Signiert.

1 Die Umstände seines äußeren Lebens sind bei F. Roth, a. a. O., S. 5 f., auf Grund der Steuerbücher geschildert. Darnach
scheint er von 1536 bis 1540 «großenteils außerhalb der Stadt gearbeitet zu haben; denn er ist während dieser Zeit in den
Steuerbüchern nicht veranschlagt und mußte 1540 drei Steuern nachbezahlen. Der ganz geringe Betrag, den er hiefür und
für die laufende Steuer entrichtete — im ganzen 3i kr. 2 h. — läßt auf große Armut schließen». «Seine Steuer betrug 1541
3o dn., 6dn.; 1542 und 1543 ist er nicht veranschlagt; 1544 bezahlte er für drei Steuern (die zwei vorhergehenden und die
laufende) 90 dn., 90 er., 18 dn.; 1545 (in welchem Jahre, wie auch für 1546 und 1547 eine Doppelsteuer zu entrichten war)
60 dn., 60 er., 6dn.; 1546 60 dn., 6dn.; 1547 60 dn., 6 dn.» — Die beiden bezeichneten Holzschnitte des jungen Breu sind in
der älteren Literatur über den Vater wiederholt besprochen. Die von H. A. Schmid in der Zeitschrift für bildende Kunst,
N. F. V (1894), S. 21 ff., und im Repertorium XXI (1898), S. 3i 1 f., versuchte Scheidung der Werke des Vaters und des
Sohnes Breu war nicht zu halten. Das erweiterte Holzschnittwerk des Sohnes habe ich in den Mitteilungen der Gesellschaft
für vervielfältig. Kunst, 1909, S. I ff., verzeichnet. Diese Zusammenstellung zitiere ich im folgenden unter «Hschw.».

2 F. Roth, S. 15 f.

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