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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 30.1911-1912

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II. Teil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Köpl, Karl: Urkunden und Regesten aus dem k. k. Statthalterei-Archiv in Prag, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.6177#0381
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K. k. Statthalterei-Archiv in Prag

XXIX

der Mario Gehlin von Padthorsstein verkauften und in
dem zur herrschaft Mielnickh gelegenen hofs von euer
gnaden an herrn herrn Radißlawen dem eitern von
Wchinitz und Tettaw etz. abgangenen befelchs und be-
scheener kaufseinverschreibens Verstattung mich nacher
Mielnickh verfliegt, daselbst zwar ihr gnaden gedachten
herrn Radißlawen von Wchinitz nicht, jedoch dero
herrn vettern, ihr kaiserl. maj. obristen landjägermeister
in disem künigreich Böhem angetroffen, den befelch
überantwortet und umb expedition gebürlichen ange-
halten hab, das doch gedachter herr landjägermeister
wie auch der daselbst bestellte amptman vilermelt eüer
gnaden befelch zu exequiren ein bedenken geschöpft,
denselben ermelten herrn Radißlawen von Wchinitz
nach Teplitz umb bericht zugeschickt und auf das,
was gedachter herr Radißlaw von Wchinitz dis-
falls thuen und laßen würde, sich berufen und uns,
obwol mit etlich meßiger Vertröstung, jedoch ganz
unverrichter Sachen von sich abscheiden lassen. Ob es
nun wohl nicht umb die erwartung solcher vertrösten
erclärung sondern vilmehr umb die versaumbnus und
schaden, der ob solchem verzüegcrn leichtlich und meh-
rers als albereit bescheen ist, entstehen kan, mir zu
thun ist, als hab ich zu verhüetung solch und der-
gleichen besorglichen ungelegenheiten nicht umbgehen
können, eüer gnaden hiemit dise 'nichtVerrichtung und
dilation gehorsamblich zu berichten und beinebenst
alles vleises zu bitten, sie geruehen mir noch ein er-
inderungschreiben an gedachten ihr gnaden herrn Ra-
dißlawen von Wchinitz oder deren beambte ertheilen
zu laßen, ab welcher ire gnaden und sie anlaß zu nem-
ben gewinnen möchten, disfals die einschreibung und
anders, was hiezu gehörig, ohne ferere verzügerung und
aufschueb fortstellen und ergehen zu laßen. — Prag
den 3. julii anno etz. i6i3.

Orig. mit der Kan;leinote auf der Rückseite: tiat przipome-
nuti Erinnerung!. — Infolge dieser Eingabe Hans von Acliens
wendet sich die böhmische Kammer unterm 4. Juli ißi3 neuerdings
an Herrn Radslaw den älteren von Wchynit; und Tetau mit dem
Ersuchen, die bücherliche Einverleibung des Hofes für die Käuferin
Marie Jehla (Gehla auch Kehla) POM Podhorstein anzuordnen. (Con-
eept, böhmisch. I A SSj2 alt. — Vgl. Reg. 2024g.

20251 Präs. iörj Juli 11.

Hanns von Achen schreibt an die böhmische Kammer:
Gegen eüer gnaden bedankhe ich mich ganz ge-
horsamblichen, nachdem aus allerhand mir zugestan-
denen Ursachen, das ich meinen hof bei Mielnickh, im
dorf Rausowitz gelegen, zu gelaßen und zu verkaufen
bei mir entschloßen, nicht allein anstatt irer kaiserl.
maj. unsers allergnedigsten herrn hierzu iren consens
gegeben sondern auch sein gnaden herrn Radißlaw
Wchinski, jetzigen pfandsinnhabern der herrschaft
Mielnigkh, durch underschiedliche rescripta erinnert
und anstatt irer maj. anbevohlen, das meiner khauferin,
frauen Marien Gehlin, solcher hof vermüg bescheener
und zwischen uns beiden im beiwesen ehrlicher leüth
genzlichen beschloßenen khaufsvergleichung und be-
redung diser khauf in der herrschaft grundbuch ein-
verleibt und geschriben werden möchte. Nun hatte ich
mich zwar im wenigsten nicht versehen, das diser clare
khaufcontract von meiner khauferin ohne einige ursach
und blos, wie ich anders nicht schließen kann, auf an-
reizung und Verursachung etlicher leüth, die sie in disem
khauf zu stehen villeicht ires selbst aigenen nutzes
halben abhalten thuen, ein vollkommenes genüegen

nicht gescheen werden solt, so dann mir, wie euer gna-
den selbst hochverstendig zu erachten, nicht zu schlech-
ten schaden gereichen thuet. Will wol wißen, solches
Schadens mich zu seiner zeit wie zu erholen, ist aber
vornemblichen mir umb eüer gnaden zu thun, das euer
gnaden ich in disen Sachen also vergebens molestiren
und derselben zu ungelegenheiten ursach geben solte;
gott weiß es aber, das ich solches gerne verhüeten
wollen, da es auch mit meiner großen ungelcgenheit
bescheen sollen. Bitt aber euer gnaden ganz gehorsamb-
lichen, mir und meiner person solches nit zuzumeßen
und mich diß khünftig, da mir ein anderer kaufman
under handen stoßen möcht, nicht entgelten laßen, son-
dern wie bishero auch nochmals in allen billichen sachen,
was ich mit ehrlichen leüthen wegen dieses hofes ver-
khaufung schließe, hierzu iren gnedigen consens geben
und noch weiter meine gnedige herrn und patrones zu
sein und zu verbleiben.

Orig. A SS12 alt. - Vgl. Reg. 202S0.

20252 Präs. iöt3, Juli 18.

Planus von Achen schreibt an die böhmische Kammer:
Nachdem der zwischen mir und frauen Maria
Gehlin getroffene und geschlossene kauf wegen meines
hofs, im Dorf Rhausowitz gelegen, seinen fortgang
nicht erreicht, inrr.aßen eüer gnaden ich hiebevorn
durch mein gehorsames memorial deßen auch gehor-
samblich berichtet habe, als kann euer gnaden ich nicht
bergen, das sich der erste kaufman, herr Fiiederich
Pleckta, so anfangs mit mir wegen dises meines hofs
in khaufshandlung gestanden, sich wider gefunden und
mit mir wegen dises meines hofs handlung gepflogen
und denselben genzlichen von mir erkhauft hat. Ist der-
wegen an euer gnaden mein gehorsambes bitten, der-
selben hiebevorn bescheenen gnedigen verwilligung und
anordnung nochmals dem wolgebornen herrn herrn Ra-
dißlaw Wchinski etc. zu befehlen, das er ihme oben-
gemelten herrn Pleckta solchen hof in das grund- und
ambtbuch der herrschaft Melnickh ohne einige difficultet
und Verhinderung einschreibe und einverleiben lassen
thue auch mir und meinem verkhaufer einen förder-
lichen tag benennen wolle, wann wir uns nach Miel-
nickh begeben und solche einverlcibung gewarten sollen.

Orig. mit der Kanzleinote auf der Rückseite: fiat proti re-
versu. — Darauf ermahnt die böhmische Kammer am 23. Juli i6i3
unter anderem den Herrn Radslaiv den Älteren von Wchptitf na-
mens des Kaisers freundschaftlich, die grundbücherliche Einver-
leibung des von Johann von Ach dem Herrn Friedrich lllekta ver-
kauften Hofes gegen den beigeschlossenen gewöhnlichen Revers an-
zuordnen; denn sie wolle die dem Herrn Johann von Ach vom Kaiser
erwiesene Gnade nicht schmälern. (Concept, böhmisch.} A SS/2 alt.
- Vgl. Reg. 20251.

20253 1613 Juli 26, Prag.

Hans von Ach schreibt an herrn Wilhelmen Sla-
wata vonChlum und Koschenbergauf Newhauß, Teltsch
und Strätz, Römisch kaiserl. maj. rath, cammerpraesi-
denten und obristen lehenrichter im königreich Bö-
heimb:

Gegen euer gnaden thue ich mich wegen aber-
mahl gnedig meines von ihr kaiserl. maj. ... zu Rau-
schewitz mir vor disem gnedigist verwilligten hofs ver-
statter verkhaufurg und deswegen nunmehr zum an-
dernmal an ihr gnaden herrn Radißlawen von Wchinitz
etz. ertheilten gnedigen resolution gehorsamblichen be-
dankhen. Wie gerne ich nuhn euer gnaden und die
löbliche Cammer deßwegen ferners unbehelliget sehen
 
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