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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 30.1911-1912

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II. Teil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Köpl, Karl: Urkunden und Regesten aus dem k. k. Statthalterei-Archiv in Prag, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.6177#0384
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XXXII

K. k. Statthalterei-Archiv in Prag.

dermassen angehalten, so ist doch bis dato mir kheine
gewisse und nachrichtliche resolution oder abstattung
nicht ervolgt. Mueß dcnkhen, das obgedachte anwei-
sung irgends mag verlegt oder Verstössen worden sein.
Derselben aber nichts destoweniger fruchtbarlich zu
geniessen, also gelangt an euer kaiserlichen und könig-
lichen maj. etc. mein allerunderthenigistes bitten, die ge-
ruhen meine treuiste underthenigist geleiste diensteund
mit bestem fleiß verrichte und eingelieferte arbeiten in
kaiserlichen gnaden allergnedigst bedenkhen und obge-
dachte vorige kaiserliche Verordnung durch einen kai-
serlich allcrgnedigsten bevelch an die Bchemische Cam-
mer widerumben verneuern, damit ich ohne lengern
verzug und aufenthalt zu meinem und der meinigen
unterhalten von den biergeldern obgedachten meines
austands mög contentirt und bezalt werden. Entgegen
erkhenn ich mich schuldigst, bei euer kaiserlichen und
königlichen maj. und dero hochlöblichsten haus Öster-
reich in underthenigisten gehorsambsten diensten mein
leben zu enden und thue deroselben mich hiemit zu
kaiserlichen und königlichen gnaden, auch allergnedi-
gisten resolution underthenigist und gehorsambst emp-
i'elhen.

Orig. mit eigenhändiger Unterschrift Sadelers. Auf der Rück-
seite die Kan^leinote: In die hofpuchhalterei zum nachsehen und
umb bericht Ex cam. aul. 3. septembris 614. — Diese Supplik wurde
dann der Resolution d. d. Lin\ i3. September 1614 angeschlossen,
mit welcher Kaiser Matthias der höhmischen Kammer befiehlt, den
Sadeler für dismahl obstehendes seines ausstendigen richtigen ver-
dienens der aintausent ainhundert fünfzig gülden, weiln er sich mit
den übrigen bis zu unserer (geliebts Gott) glückhlichen ankhunft
nach Prag gedulden mueß, so eheist als müglich gegen gebärender
quittung gewiß und unfaibahr \u befriedigen. Orig. S 2tj3 alt. —
Vgl. Bd. X.

20259 1614 Oktober 16, Wien.

Kaiser Matthias stellt folgenden Schuldbrief aus:
Demnach weiland kaiser Rudolf der Ander . . .
unserm künstler sculptori . . . Adrian de Fries für ge-
fertigte arbeit, so er zu zichrung des neu erbauten sahls
aufm neuen bau in unserm khöniglichen schloß Prag
gemachet, laut mit ihme durchunsern pauschreiber da-
selbst Jacob Güebeln getroffenen abraitung zwaitausent
taler oder schockh Meißnisch hinterstellig verblieben und
uns er umb gnedigste anschaffung solches ausstand mit
anzichung seiner hochangelegenen notturft und dürf-
tigkeit supplicando . . . gebeten, so habe er derowegen
in . . . erwegung dessen ihme in abschlag solcher hinter-
stelligen summa anjeezo fünfhundert schockh Meisnisch
paar aus unsern Behmischcn rentgefellen zahlen, die
übrigen fünfzehenhundert schockh Meisnisch aber mit
dieser unser kaiserlichen Obligation versichern zu lassen
gnedigst verwilligt, . . . dergestalt und also, das wir
obgemelten Adrian de Fries die erwehnten fünfzehen-
hundert schockh Meisnisch auf Georgi des nehistkünf-
tigen sechzehenhundert fünfzehenten jahrs neben ge-
bürlicher landüblicher intereße 6 pro cento, soviel von
dato diß briefs bis auf solche zeit kommen wird, aus
unserm rentambtsgefellen in unserm königreich Behemb
vollents erlegen und bezahlen lassen sollen und wollen.
— Geben in unser statt Wienn am tag sanet Galli anno
1614.

Copialbuch Nr. ny, Fol. 3Sr)—Sgo. — Vgl. Reg. 4jo6 und

5SS4-

20260 1O14 Oktober iS, Prag.

Die böhmische Kammer schreibt an die kaiser-
liche Hofkammer:

Demnach auf der herrn uns im monat augusto ge-
thanes schreiben wir des Adrian de Fries habende
Schuldforderung deren 2000 thaler für zierarbeiten auf
den neuen saal im schlos alhier nach Vernehmung aller
umbstende für eine richtige und lautere schuld befun-
den, so haben wir zu enthebung ihrer kais. maj. und der
herren vieles molestirens mit ihm Friesen dahin handien
und schließen laßen, das er anjezo mit 500 schockh
parer Zahlung sich betragen, die übrigen 1500 schockh
Meisnisch auf sanet Georgii des zunahenden 1615. jahrs
gegen Versicherung neben dem interesse erwartend sein
solle, wie die herren unbeschwert aus der Obligation
freundlich mehrers vernehmen wollen. Ersuchen darauf
die herren freundlich, sie wolten solche hiebei ver-
wahrte Versicherung ihrer kais. maj. zu dero gnedigsten
subscription unterthenigst fürlegen und alsdann uns zu
Vollender ausfertigung wiederumb anhero zusenden
laßen.

Concept, S 21I4 alt. — Vgl. Reg. 20259.

20261 1617 vor April iS, Prag.

Hannß Schlegell, lustgartner auf dem Prager
Schlosse berichtet an die böhmische Kammer: das der
große meßinge springende prun in ihrer kais. maj. lust-
garten unten beim lusthaus sehr paufällig. Er habe ihn
besichtigen lassen und übersendet die Spezifikation der
auf die Wiederherstellung des Brunnens gehenden Un-
kosten mit der Bitte, die Kammer möge das Erforder-
liche veranlassen, damit prun, weil er sehr eingangen
und hohe beßerung von nöten, wieder zu rechte ge-
bracht werde.

Orig., undatiert, auf der Rückseite von Kan^leihand: tiat
certification. — Die böhmische Kammer erließ am t8. April 1617
an den Verwalter des Bauschreiberamts den Befehl: Demnach die
notturft erfordert, daß der im lustgarten stehende meßinge spring-
oder röhrbrunnen wiederumb angerichtet und ganghaft gemachet
werde, darauf gemachtem Überschlag nach ungefähr 34 schockli
20 wienergroschen uncosten laufen werden, als wollen sie solches
geld bei dem rentmaister, da alberait per certificationem die Ver-
ordnung geschehen, erheben und zue ehistcr wiederanrichtung ge-
dachtes brunnen anwenden auch die weitere notturft und was man
sonst hierzu bedürftig sein würdet, verschaffen. — Concept, S21/14 alt.

20262 1617 April 28, (Prag .

Die böhmische Kammer befiehlt den Verwaltern
des Bauschreiberamtes, 120 Taler, so ihrer maj. bild-
hauer Joan Baptista Quadri für einen ins schloß Brandt-
eiß verfertigten altar gebühren, in die wöchentliche pau-
particularia einstellen und bezahlen %u lassen. Ex con-
silio camera: Bohemica; 28. aprilis anno etc. 1617.

Concept, B 94'i~3 all. — Vgl. Reg. 4^06.

20263 1617.

Der kaiserliche Hofgoldschmied Hans Konrad
Grcutter erstaltet folgenden Bericht:

Anno 1617.

Vonwegen und (auf) befelch ihr kais. maj. der
kaiserin hochsäligster gedechtnuß hab ich in silber
empfangen zue eim tabernackel zu machen sambt an-
deren arbeiten: Erstlichen 55 mark 10 lot, hat fein ge-
halten die mark 15 lot r/2 g.

Mehrers empfangen, so alher geschickt worden,
43 mark 7 lot, helt fein 15 lot.

Summa in fein silber g3 mark 5 lot.
 
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