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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — Neue Folge, Band 2.1928

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Frohlich-Bume, Lili: Studien zu Handzeichnungen der italienischen Renaissance
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https://doi.org/10.11588/diglit.69891#0178
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Studien zu Handzeichnungen der italienischen Renaissance.


Abb. 226. Andrea del Sarto, Handzeichnung. Haarlem, Sammlung Königs.

Anlage von Kopf und Antlitz, kleine parallel geführte Striche geben den Augen Blick und dem Mund
Ausdruck, die Senkung des Gesichtes nach vorne und die Wendung des Halses, die ein starkes Dreiviertel-
profil sehen läßt, sind in der Ausführung des Freskos gemildert, so daß der Kopf aufrecht und im scharfen
Profil erscheint. Die Faltenbildung ist mächtig; starke Umrißlinien mit zarterer Innenzeichnung, energische
Querlagen von Schraffen und hakenförmige Strichelchen geben der gewandeten, mit einem schweren Sack
unter dem linken Arm belasteten Gestalt einen verwandten Charakter mit der Malweise Andreas an der
Wand der Annunziata. Auch die Figur mit dem großen Pilgerhut, die am linken Bildrande gegen die
Architektur zu schreitet, ist auf dem Skizzenblatt in allerflüchtigster Skizzierung angedcutet, der Umriß
von Hut, Hals und Rücken — dieser noch ohne den breiten Mantelkragen — löst sich aus den Quer-
schraffen, die der ausgeführten Hauptfigur des Blattes Hintergrund geben.

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