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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

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Srna, Carl: Neuerungen im Positiv-Verfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0436
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Neuerungen im Positiv-Verfahren.

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Schliesslich badet man in mit Salzsäure angesäuerter
Alaunlösung und wäscht durch eine viertel Stunde, wodurch
die Procedur beendet ist.
Das Tonbad kann öfters gebraucht werden und setzt man
nöthigenfalles etwas neues Kaliumplatinchlorür hinzu.
Gelbfärbung der Weissen auf Eastmanpapier
werden nach Ino Vasant entfernt, indem man die mit diesem
Fehler behafteten Copien nach dem Fixiren und Waschen in
eine Lösung von 1 g Oxalsäure auf 150 Wasser bringt und
so lange in derselben belässt, bis die durch den Oxalatent-
wickler hervorgerufene Gelbfärbung der Weissen verschwun-
den ist.
Platindruck.
Entwicklung von Platinotypien mit kalter Oxalat-
lösung.
Die Herren Dr. F. Mall mann und Ch. Scolik gaben
in der photographischen Rundschau, Heft VII, pag. 157 dieses
Verfahren bekannt.
Da ich bei den betreffenden Versuchen zugegen war, so
überraschten mich die Erfolge, welche in dieser Beziehung
erzielt wurden.
Die kalte Entwicklung vereinfacht die ganze Manipulation
wesentlich, denn da sonst nach Vorschrift die Oxalatlösung
eine Temperatur von 80 —100 Grad C. aufweisen musste, er-
spart man bei Anwendung kalter Lösung nicht nur das um-
ständliche Erwärmen, sondern auch die hierzu nöthigen Vor-
richtungen.
Der Ton und die Brillanz der Bilder sind gerade so gut,
wenn nicht besser, als bei der warmen Entwicklung und hat
man bei kaltem Hervorrufen noch den grossen Vorthei], stark
übercopirte Bilder retten zu können. Bei dieser Art von Ent-
wicklung genügt nicht einfaches Durchziehen, sondern es muss
gleich der Entwicklung von Negativen die Copie so lange in
der Oxalatlösung bleiben, bis das Bild gehörig erschienen und
die erforderliche Kraft erhalten hat.
Herr Baron Alfred Liebig, welcher mit dem kalten
Rufer dieselben Resultate erhielt, hat ausserdem gefunden,
dass der Concentrationsgrad der Oxalatlösung von grossem
Einfluss auf die Regulirung der Entwicklung ist. Es ist
demselben durch starke Verdünnung der Kalioxalatlösung
gelungen, Copien, welche sonst unfehlbar verloren gewesen-,
zu retten.
 
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