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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Gaedicke, Johannes: Vorbelichtung im Positivprocesse
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0181

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168

Vorbelichtung im Positivprocesse.

Copiren eine grössere Reihe von Zahlen gab, als gleichzeitig
eingelegtes unvorbelichtetes. Hierin schien mir ein Vortheil
für den Copirprocess zu liegen, weshalb ich diese Beobachtung
weiter verfolgte.
Es wurden zwei nebeneinander liegende Sensitometer be-
nutzt . welche aus- 1 bis 16 Lagen Seidenpapier bestanden und
mit den Nummern 1 bis 16 beschrieben waren.
Es wurden geprüft Celloidinpapier, hergestellt von mir
und von Kurtz, ferner Albuminpapier.
Die Resultate sind in nachstehender Tabelle verzeichnet:

Material
Nummer
nach dem
Copiren
lesbar
Nummer
nach dem
Vergolden
lesbar
1) Celloidinpapier von J
nicht vorbelichtet
9
6
(faedicke 1
60 See. „
11
9
2) Celloidinpapier von |
nicht vorbelichtet
9
6
Kurtz 1
30 See. „
11
9
3) Celloidinpapier von |
nicht vorbelichtet
11
8
Gaedieke 1
10 See. „
13
10
4) Albuminpapier <j
nicht vorbelichtet
45 See. „
9
11
7
9

Vorbelichtetes Papier gibt also in derselben Zeit 2 bis
3 Sensitometernummern mehr, was für die Zeichnung im Fleisch
und im Weiss von grosser Wesentlichkeit ist. Die sensito-
metrisch gewonnenen Resultate wurden nun practisch an Nega-
tiven erprobt, welche viel Zeichnung im Weiss enthielten und
dicht entwickelt waren.
Es wurde von demselben Negativ eine Copie mit 16 See.
Vorbelichtung und eine ohne Vorbelichtung gemacht. Zur
Controle, dass beide Bilder gleiche Lichtmengen erhalten hatten,
wurde ein Sensitometer daneben gelegt, das mit demselben aber
nicht vorbelichtete Papier beschickt war und beide Male bis
zur selben Zahl copirt.
Das Resultat war ganz den sensitometrischen Ergebnissen
conform, indem die Bilder auf vorbelichtetem Papier mehr Töne
im Fleisch und in den Weissen zeigten, weicher und kräftiger
waren als die auf nicht vorbelichtetem.
Da vorbelichtetes Papier mit demselben Licht ein kräftigeres
Bild gibt als gewöhnliches, so folgt daraus, dass man durch
 
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