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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Kampmann, Carl: Ueber das Anrauhen (Mattiren) der Druckplatten
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Zettnow, Emil: Ueber die Lösung von Amphipleura pellucida und ein violettes Kupfer-Jodfilter
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0274

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262

Lösung von Amphipleura pellucida etc.

angeführten, viele Vortheile bietenden Gründen bestens empfehlen
kann. (Näheres in Phot. Corresp. 1893.)
Leider wurde dieses Thema bisher in der Fachliteratur
sehr stiefmütterlich behandelt, vielleicht gibt diese kleine An-
regung einen Ansporn zu weiteren Fortschritten auf diesem
Gebiete.
-——

leber die Lösung von Amphipleura pellucida und ein
violettes Kupfer-Jodfilter.
Von Professor Dr. Zettnow in Berlin.
Unter den mikroskopischen Test-Objecten erweist sich
Amphipleura pellucida weitaus als das schwierigste; während
die ihr am nächsten stehenden Diatomeen, v. Heurkia crassinervis
und Surirella Gemma, von guten Systemen bei centraler oder
sehr wenig schiefer Beleuchtung und weissem Tageslicht für
das Auge sich als vollkommen gelöst erweisen, zeigen dieselben
Systeme unter solchen Verhältnissen von der Amphipleura nur
die Umrisse, selbst dann, wenn die Kieselschale in Realgar
mit dem hohem Brechungsvermögen von 2,4 eingebettet ist.
Erst bei stark schiefer Beleuchtung gelingt es, die Querlinien
sichtbar zu machen, während die bedeutend zarteren und enger
stehenden Längslinien äusserst schiefe Beleuchtung und so
kleine Apertur erfordern, dass zahlreiche und kräftige Diffractions-
linien nicht zu vermeiden sind.
Benutzt man statt des weissen dunkelblaues, durch Kupfer-
Ammon filtrirtes Licht, so geht die Lösung leichter vor sich,
da ein Objectiv von bestimmter Apertur desto feinere Streifen-
systeme aufzulösen vermag, je kürzer die Wellenlänge des be-
nutzten Lichtes ist; daher schreibt sich die Benutzung eines
blauen Filters beim Photographiren der Diatomeen her. Das
Auflösungsvermögen eines Apochromaten von 1,4 n. Apertur
bei weissem Tageslicht steigert sich auf 1,65, sobald man dunkel-
blaues Licht verwendet. In Folge eines solchen Gedankenganges
versuchte ich die Leistungsfähigkeit eines Ze iss'sehen Apo-
chromaten von 1,4 n. Ap. durch Benutzung eines violetten
Filters, welches mit Strahlen von noch geringerer Wellenlänge
zu arbeiten erlaubt als ein dunkelblaues, zu steigern, um nicht
nur die Quer- und Längsstreifen der Amphipleura, jede Sorte
für sich bei günstigster Beleuchtung, sondern beide zu gleicher
 
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