Aua der Praxis der Negativ-Verstärkung.
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metallisches Silber enthaltenden, daher optisch dünnsten Stellen,
sich am stärksten zeigt. Dieser „Schleier“ lässt sich zwar
vollkommen beseitigen, wenn man die Platte längere Zeit in
einem Tonfixirbade liegen lässt, allein gleichzeitig tritt dabei
auch eine Abschwächung des ganzen Bildes ein1). Ich habe
diese Verstärkungsmethode für Halbtonnegative überhaupt nie
gern angewendet, weil die Halbtöne dabei zu leicht verloren
gehen.
Auf eine andere Verstärkungsmethode, die bisher noch
nicht viel Verwendung gefunden zu haben scheint, möchte ich
aber noch hinweisen. Dieselbe beruht allerdings nur auf einer
Aenderung der Farbe der Bildschicht, leistet aber in vielen
Fällen recht gute Dienste. Um das Verfahren auszuüben, legt
man das fixirte und gut gewaschene Negativ ungefähr eine
Minute lang in eine etwa 2procentige Lösung von doppelt-
chromsaurem Kali, spült dann ab und lässt es trocknen.
Durch Anwendung einer concentrirteren oder schwächeren
Lösung hat man es ganz in der Hand, eine mehr oder
weniger kräftige Verstärkung zu erzeugen, aber für gewöhn-
lich dürfte die angegebene Concentration genügend stark sein.
Diese Methode eignet sich auch recht gut, um harte Nega-
tive so zu verbessern, dass sie harmonischere Drucke liefern.
Im Allgemeinen freilich soll man den Verstärkungsprocess,
wie überhaupt alle anderen sogenannten „Doctoreien“, nur als
Nothbehelf anwenden, denn vollkommene Negative lassen
sich eben nur bei richtiger Belichtung und entsprechender
Entwickelung erlangen. Die Plattenfabrikation ist gegenwärtig
so weit vorgeschritten, dass sich auch die hochempfindlichen
Emulsionen so präpariren lassen, dass sie einen genügend
dichten Niederschlag beim Entwickeln liefern. Bei den in
meiner Fabrik erzeugten Trockenplatten („Apollo“-Platten)
wurde diese Eigenschaft: hohe Empfindlichkeit, verbunden mit
guter Modulation und genügend dichtem Niederschlag, stets
ganz besonders angestrebt, denn ich bin überzeugt, dass der
Photographie mit Bromsilbergelatineplatten, welche diese Eigen-
schaften erfüllen, mehr gedient ist, als mit neuen Vorschriften
zur Verstärkung der Negative.
1) Wenn das Negativ trocken mit Tonfixirbad behandelt wird, ist
die Abschwächung nur sehr gering.
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metallisches Silber enthaltenden, daher optisch dünnsten Stellen,
sich am stärksten zeigt. Dieser „Schleier“ lässt sich zwar
vollkommen beseitigen, wenn man die Platte längere Zeit in
einem Tonfixirbade liegen lässt, allein gleichzeitig tritt dabei
auch eine Abschwächung des ganzen Bildes ein1). Ich habe
diese Verstärkungsmethode für Halbtonnegative überhaupt nie
gern angewendet, weil die Halbtöne dabei zu leicht verloren
gehen.
Auf eine andere Verstärkungsmethode, die bisher noch
nicht viel Verwendung gefunden zu haben scheint, möchte ich
aber noch hinweisen. Dieselbe beruht allerdings nur auf einer
Aenderung der Farbe der Bildschicht, leistet aber in vielen
Fällen recht gute Dienste. Um das Verfahren auszuüben, legt
man das fixirte und gut gewaschene Negativ ungefähr eine
Minute lang in eine etwa 2procentige Lösung von doppelt-
chromsaurem Kali, spült dann ab und lässt es trocknen.
Durch Anwendung einer concentrirteren oder schwächeren
Lösung hat man es ganz in der Hand, eine mehr oder
weniger kräftige Verstärkung zu erzeugen, aber für gewöhn-
lich dürfte die angegebene Concentration genügend stark sein.
Diese Methode eignet sich auch recht gut, um harte Nega-
tive so zu verbessern, dass sie harmonischere Drucke liefern.
Im Allgemeinen freilich soll man den Verstärkungsprocess,
wie überhaupt alle anderen sogenannten „Doctoreien“, nur als
Nothbehelf anwenden, denn vollkommene Negative lassen
sich eben nur bei richtiger Belichtung und entsprechender
Entwickelung erlangen. Die Plattenfabrikation ist gegenwärtig
so weit vorgeschritten, dass sich auch die hochempfindlichen
Emulsionen so präpariren lassen, dass sie einen genügend
dichten Niederschlag beim Entwickeln liefern. Bei den in
meiner Fabrik erzeugten Trockenplatten („Apollo“-Platten)
wurde diese Eigenschaft: hohe Empfindlichkeit, verbunden mit
guter Modulation und genügend dichtem Niederschlag, stets
ganz besonders angestrebt, denn ich bin überzeugt, dass der
Photographie mit Bromsilbergelatineplatten, welche diese Eigen-
schaften erfüllen, mehr gedient ist, als mit neuen Vorschriften
zur Verstärkung der Negative.
1) Wenn das Negativ trocken mit Tonfixirbad behandelt wird, ist
die Abschwächung nur sehr gering.
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