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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 11.1897

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Loehr, Max: Prüfungsverfahren photographischer Objective, angewandt von Steinheil in Paris
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Hanneke, P: Ueber die Anfertigung von Celloïdinpapier
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https://doi.org/10.11588/diglit.51000#0221
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Ueber die Anfertigung von Celloidinpapier. 209
ist. Die Curven des Orthostigmaten entfernen sieh wenig von
einander nnd wenig von der ebenen Form; die beiden Zweige
kreuzen sieh selbst wieder bei 30 Grad vom Ursprung.
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Der Vorgang, die Verkeilung der Schärfe vor und hinter
dem Focus zu überblicken oder photographisch abzubilden,
gibt übrigens noch zu anderen interessanten Beobachtungen
Anlass. So zeigt sich der Kugelgestaltfehler eines unvoll-
kommenen Objectivs in abwechselnden Zonen von Schärfe und
Unklarheit längs der optischen Achse nächst dem Focus. Die
Tiefenschärfe ist dann nicht zusammenhängend, sondern unter-
brochen; die Ausdehnung der Tiefe ist schwer zu constatiren,
und die Einstellung ist unsicher.

Ueber die Anfertigung von Celloidinpapier.
Von P. Hanneke, kgl. technische Hochschule in Berlin-
Charlottenburg.
Die fabrikmässige Herstellung von Celloidinpapier hat in
den letzten Jahren stark zugenommen, immer noch tauchen
neue Fabriken auf, und es ist kein Zweifel, dass das Angebot
in diesem Artikel stärker ist als die Nachfrage. Man müsste
nun denken, dass infolge der grossen Coneurrenz das Papier
in sehr guter Qualität und zu billigem Preise im Handel ist;
dem ist aber nicht so. Die anerkannten und beliebten Celloidin-
fabrikate, und das sind äusserst wenige im Verhältniss zu der
grossen Zahl von Firmen, welche in dieser Branche arbeiten,
stehen in gutem Preise, der grosse Rest liefert eine billigere,
aber auch sehr ungleich ausfallende Waare. Viele Consumenten
ziehen es daher vor, sich ihr Celloidinpapier selbst zu bereiten1);
die Präparirung im Kleinen, d. h. in Quantitäten bis zu 20,
30 Bogen bietet keine allzu grossen Schwierigkeiten.
Als Unterlage für die Emulsion wird bekanntlich mit einer
gefärbten Barytschicht überzogenes Steinbach - oder Rives-Roh-
papier verwendet. Bis zum Jahre 1893 wurde lediglich das
billigere Steinbachpapier benutzt; es lässt sich kaum behaupten,
dass mit der Einführung des theueren Rivesstoffes sich das

1) Ausführliches über die Herstellung von Celloidinpapier siehe in:
P. Hanneke, Celloidinpapier; Verlag von Robert Oppenheim,
Berlin, 1897.

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