Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Eder, Josef Maria: Ueber die Sensitometrie von photographischen Trockenplatten nach den Beschlüssen des III. Internationalen Congresses für angewandte Chemie 1898
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0056
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Gewerbe beschäftigte, wurde von dem Verfasser dieses Re-
ferates der Bericht über die Frage erstattet: ,.Welches Princip
der Sensitometrie wäre zur Construction eines Normal-Sensito-
meters anzunehmen?"
Von dem in der ,,Photogr. Correspondenz" (1898, S. 469)
erschienenen ausführlichen Bericht seien folgende wuchtigeren
Angaben wiederholt:
Für die Herstellung von Normalsensitometern ist es vor
Allem wünschenswerth, dass die Normallichtquelle und die
Scala völlig constant sind, und alle Nebeneinflüsse, welche
die Intensität und spectrale Homogenität der Normallichtquelle
stören können, thunlichst vermieden werden. Deshalb erscheint
es von Vortheil, sowohl absorbirende wie reflectirende Mittel
zu vermeiden. Es erscheint am besten für die Verwendung
von Normallichtquellen zur Sensitometrie das Princip auf-
zustelleu:
,,Die Strahlen der Normallichtquelle sollen direct auf die
photographische Schicht wirken, ohne dass absorbirende oder
reflectirende Schichten eingeschaltet werden."
Als Normallichtquelle für photographische Zwecke wäre
eine solche, welche Strahlen von ähnlicher spectraler Zusammen-
setzung aussendet, wie das Sonnenlicht, wohl die erwünschteste.
Man wird wohl auch auf Schwierigkeiten stossen, diesen Wunsch
streng zu erfüllen, weil ja bekanntlich auch die Zusammen-
setzung des zur Erdoberfläche gelangenden Sonnenlichtes durch
die Atmosphäre variabel beeinflusst wird. Es empfiehlt sich,
principiell die 1889 vom Pariser photographischen Congress
acceptirteViolle'sche Einheit zu acceptiren, obschon sie für
die Praxis kaum anwendbar ist. Für die Zwecke der Praxis
empfiehlt sich eine handlichere Form der Normallichtquelle,
selbst wenn sie Licht von anderer Zusammensetzung als Tages-
licht aussendet; im Bedarfsfälle kann man die Lichtstärke der
fraglichen Lampe in den verschiedenen wichtigeren Spectral-
bezirken auf jene des Sonnen- (Tages-) Lichtes bei wolken-
losem Himmel reduciren. Die Hauptsache ist, dass das Licht
constant sei. Diesen Anforderungen entsprechen die Hefner-
Alteneck'sche Amylacetatlampe und die an Qualität sehr
ähnliche Benzinflamme, welche beide in der Photometrie schon
Eingang gefunden und sich gut bewährt haben. Diese Licht-
quellen sind aber ärmer an Blau (erscheinen mehr gelblich)
als Tageslicht.
Trotzdem sind sie zur Prüfung der Empfindlichkeit von
Bromsilbergelatine- sowie Jodbromgelatine-Platten sehr ge-
eignet. Sie liefern völlig constaute, unter sich sehr gut
vergleichbare und für die Expositionszeit der praktischen
 
Annotationen