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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Bothamley, C. H.: Ortol
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Eder, Josef Maria: Ueber die Sensitometrie von photographischen Trockenplatten nach den Beschlüssen des III. Internationalen Congresses für angewandte Chemie 1898
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0055

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mit welcher die Entwicklung vor sich geht. Selbst bei An-
wendung der unverdünnten Lösung vollzieht sich die Ent-
wicklung, wenn man Obacht auf sie hat, gut. Bromkalium
wirkt merklich verlangsamend auf sie ein, während Erhöhung
der Temperatur eine merkbar beschleunigende Wirkung aus-
übt. Nach meiner Erfahrung wird kein Vorth eil dadurch er-
zielt, dass mau dem Entwickler kleine Mengen Natrium-
thiosulfat zusetzt. Für Bromsilberpapier erweist sich das
Ortol als ein vorzüglicher Entwickler und liefert Bilder von
schöner schwarzer Farbe. Eine befriedigende Resultate
liefernde Formel lautet:
Ortollösung.i Volumen,
Sodalösung.i ,,
Wasser.2 Volumina;
bei kaltem Wetter kann man den Wasserzusatz auf ein Volumen
reduciren. Die Entwicklung geht verhältnissmässig langsam
vor sich, und man kann mehrere Abzüge gleichzeitig in der-
selben Schale entwickeln.
Für Projectionsbilder oder Diapositive auf Bromplatin-
platten ist die Anwendung von Ortol auch sehr empfehlens-
werth; dabei kann man dieselbe Formel anwenden, welche
oben für den Fall der Benutzung von Bromsilberpapier an-
gegeben wurde. Handelt es sich um die Entwicklung von
Bildern auf Chlorbrompapier, so entspricht eine Lösung von
i Theil Ortol in 750 Theilen Wasser und 2^0 Theilen Glycerin
ganz vorzüglich allen Anforderungen.
Eine Lösung von Ortol in Wasser, gemischt mit Natrium-
carbonat, jedoch ohne jeden Sulfitzusatz, kann zur Verstärkung
behufs Schwärzung von Bildern verwendet werden, welche
durch Quecksilberchlorid gebleicht sind; es bietet diese
Mischung den Vortheil, dass das verstärkte Bild wieder
mittels Quecksilberchlorid abgeschwächt und dann erneut
durch die alkalische Ortollösung geschwärzt werden kann,
so dass auf diese Weise eine Verstärkung in hohem Grade zu
erzielen ist.

Ueber die Sensitometrie von photographischen Trocken-
ptatten nach den Beschiüssen des Hi. internationaien
Congresses für angewandte Chemie '898-
Von Dr. J. M. Eder in Wien.
Beim III. Internationalen Congress für angewandte Chemie,
welcher im Sommer 1898 in Wien tagte und bei welchem sich
eine eigene Section mit der Chemie der graphischen
 
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