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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Guébhard, Adrien: Ueber die Rolle der Diffusion im Entwicklerbade
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Cobenzl, A.: Verschiedene photographische Processe in ihrer Anwendung auf lichtempfindliche Gewebe, Leder u.s.w.
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0274

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den Rändern einer Platte — oder eines einfachen Platten-
streifens, wie ich noch hinzufügen kann — auftritt, der in
sehr spitzem Winkel auf eine verschleierte Platte gestellt wird.
Wenn in diesem Falle die Länge des erhaltenen Theiles
sich merklich proportional zu der Neigung erweist, und meine
Hypothese von der Proportionalität der Entwicklungskraft zu
den dünnen begrenzten Schichten bestätigt, so vollzieht sich
der Durchgang durch den normal geschwärzten Theil im Falle
eines schmalen Plattenstreifens nicht nach progressiver Ab-
stufung, sondern nach einem aus zwei Bogen mit doppelter
Krümmung bestehenden Gewölbebogen, welcher das Mitwirken
besonderer Kräfte bezeugt, die, wahrscheinlich capillarer Natur,
erst noch zu definiren sind.
Höchst wahrscheinlich ist auch auf solche Kräfte uud
keineswegs auf die Diffusion, die aureolenartige dunkle Zone
zurückzuführen, welche die obscuro'ide Zone jedes convexen
Contactes mit der Gelatine umgibt. Jedoch haben die
Hunderte von Versuchen, welche ich bereits angestellt habe,
und die Hunderte von Messungen, die ich vorgenommen, um
durch vollständige Immersion die stark ausgeprägte Wirkung
von Menisken auf die Elemente der Entwicklung auszuschliessen.
micji zu keinem anderen Resultate geführt als zu der Fest-
stellung, dass es unmöglich ist, voreilige Schlussfolgerungen
zu ziehen und übereilt Theilbeobachtungen zu verallgemeinern.

Verschiedene photographische Processe in ihrer
Anwendung auf lichtempfindliche Gewebe, Leder u. s. w.
Von A. Cobenzl in Wiesloch (Baden).
Im Verfolg der Versuche mit den nach meinen Verfahren
und Patenten hergestellten lichtempfindlichen Geweben, Leder
u. s. w., welche seit März 1898 von der Firma ,,Photochemie
Wiesloch-Heidelberg" in Wiesloch (Baden) fabricirt uud in
den Handel gebracht werden, habe ich gefunden, dass sich
diese Gewebe, Chlorsilber-Emulsionspräparate, nicht nur bei
den bekannten Auscopirzwecken sehr gut bewährt haben,
sondern auch nur angetont vorzüglich mit saurem Entwickler
sich behandeln lassen. Durch letzteres Verfahren wird be-
sonders in der lichtarmen, trüben Winterzeit, da das Ent-
wickeln sehr rasch von Statten geht, viel Zeit beim Copiren
gespart. Die so erhaltenen Copien lassen in Bezug auf Klar-
heit der Zeichnung, Reinheit der Töne uud Weissen nichts
zu wünschen übrig, im Gegentheil, bei einigermassen sorg-
 
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