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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Kampmann, Carl: Der Naturselbstdruck: ein kleiner Beitrag zur Geschichte desselben
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Andresen, Momme: Zur Theorie der Entwicklung des latenten Lichtbildes
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0158

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1^.0


aber infolge des aufgedruckten Randes der Kupferdruckplatte,
mag die Täuschung entstanden sein, welche aufzuklären diese
Zeilen den Zweck haben sollen.
Wohl verbliebe noch Manches über das so interessante
Verfahren des Naturselbstdruckes zu sagen, welcher seiner
Zeit bekanntlich auch die Anregung zur Erfindung des
Woodburydruckes gegeben hatte. Am längsten erhielt
sich der Naturselbstdruck in der Lithographie, wo er bald
nach Erfindung derselben Eingang fand und daselbst auch
heute noch mit Vortheil bei mancher interessanten Arbeit an-
gewendet wird.

Zur Theorie der Entwicklung des latenten Lichtbildes.
Von Dr. M. Andresen in Berlin.
Das letzte Decennium hat unsere Erfahrungen über den
Zusammenhang des Entwicklungsvermögens gewisser organi-
scher Verbindungen mit ihrer Constitution wesentlich be-
reichert. Ueberblickt man jedoch das gewonnene umfang-
reiche Material genauer, so lässt sich nicht leugnen, dass
noch grosse Lücken vorhanden sind, welche der Bearbeitung
harren. Die folgende Zusammenstellung bisher experimentell
bestätigter Gesetzmässigkeiten lässt dies alsbald erkennen.
1. Die organischen Entwicklersubstanzen sind mit wenig
Ausnahmen Derivate gewisser Kohlenwasserstoffe der aromati-
schen Reihe (Benzol, Diphenyl, Naphthalin u. s. w.).
2. Als wirksame Substituenten kommen nur die Hydroxyl-
gruppe 077 und die Amidogruppe rVTY^ in Betracht.
g. Es müssen mindestens zwei dieser Gruppen zugegen
sein, damit die Verbindung Entwicklungsvermögen zeigt.
Nicht alle aromatischen Verbindungen, welche der Be-
dingung g genügen, sind Entwickler; von erheblichem Ein-
flüsse ist die Stellung der wirksamen Gruppen zueinander.
g. a) Für die Benzolreihe gilt, dass die Ortho- und
Parastellung der wirksamen Gruppen Entwickler liefern,
während die Metaverbinduugeu, welche der Bedingung 3
genügen, kein Butwicklungsvermögen besitzen.
b) Ueber die Gesetzmässigkeiten in der Naphthalinreihe
sind die Veröffentlichungen spärlicher. Die Verhältnisse sind
dort wegen der vielen Isomerieu complicirter. Angeführt zu
werden verdient, dass Naphthaliuderivate mit zwei wirksamen
Gruppen auch noch Eutwicklungsvermögen zeigen können,
wenn diese Gruppen sich auf beide Kerne vertheilen.
 
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