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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Husnik, Jaroslav: Schwierigkeiten des Dreifarbenverfahrens für den Buchdruck
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Schwierigkeiten des Dreifarbenverfahrens für den
Buchdruck.
Von Phil. Dr. Jaroslav Husnik in Prag.
Im vorigen Jahre habe ich bereits an dieser Stelle die
Gelegenheit gehabt, mich mit der Retouche namentlich der
für das Dreifarbenverfahren bestimmten Halbtoncopien zu
befassen; diese Retouche ist deswegen unbedingt nöthig, weil
die Farbendecomposition bis jetzt in mancher Hinsicht viel
zu wünschen übrig lässt. Der Grund dieser Unvollkommenheit
liegt in der Qualität der Farbensensibilisatoren, die unseren
Anforderungen bis jetzt nicht entsprechen. Setzen wir nun
jedoch voraus, wdr hätten diese Art Schwierigkeiten bereits
überwunden, d. h. wir können jedes farbige Bild richtig
decomponiren; von diesem Standpunkt aus können wir, ohne
auf die unrichtige Decomposition achten zu müssen, die
übrigen Umstände, die dem Gelingen der Reproduction im
Wege stehen, richtig beobachten.
Erstens muss die richtige Exposition der drei Halbton-
aufnahmen in Betracht gezogen werden. Alle drei Negative
müssen gleich stark und dicht sein; das Verhältniss der
Expositionszeit dieser drei Negative zu einander muss nach
Erfahrung festgestellt werden und ist constant, wenn folgende
Bedingungen eingehalten werden: constante Beleuchtung bei
allen drei Aufnahmen, dieselben Filter und die stets gleiche
Empfindlichkeit der photographischen Platten. Es ist aber
nicht so leicht, alle diese Umstände beizubehalten. Die Be-
leuchtung ist nur bei elektrischem Licht bei allen drei Auf-
nahmen constant; in der Sonne wie im Schatten schwankt
die Lichtstärke stets. Dass bei Aufnahme eines jeden Originals
für bestimmte Farbe auch derselbe Filter benutzt ward, ist
selbstredend. Weniger leicht geht es mit der empfindlichen
Schicht; benutzt man sensibilisirte Gelatineplatten, muss man
mit deren schw-ankender Empfindlichkeit rechnen. Aehnlich
ist auch die Empfindlichkeit der Collodion-Emulsion, die wohl
am meisten für den Dreifarbendruck benutzt wird, wenn
auch nach demselben Recepte angefertigt, nicht immer gleich
empfindlich ist, und muss jede frische Portion auf ihre
Empfindlichkeit geprüft werden. Es ist daher nicht so leicht,
alle drei Negative gleich stark zu machen, ausserdem muss
auch die Dichte gut angepasst werden, was bei der geringen
Beleuchtung der Dunkelkammer eine grosse Erfahrung vor-
aussetzt.
Hätten wir nun gute Halbton-Negative, ist die Herstellung
der Positive au der Reihe. Selbstredend ist auch hier die
 
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