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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Weißenberger, Wilhelm: Rationelle Autotypie
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Unger, Arthur Wilhelm: Ueber Autotypie
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0101

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Bevor ich schliesse, will ich noch einige Bemerkungen
über Collodion und Entwickler für Autotypie machen. Es
wäre irrthümlich, zu glauben, dass für Autotypie ein besonders
hart und klar arbeitendes Collodion von Vortheil wäre. Im
Gegentheil, je empfindlicher das Collodion, um so besser. So
hat sich denn auch das Doppelsalz-Collodion von Eder schon
seit Jahren vortrefflich für Autotypie bewährt. — Man hüte
sich, dem Entwickler Alkohol zuzusetzen, denn wenn er ein-
mal nicht mehr glatt über die zu entwickelnde Platte fliesst,
so taugt das Silberbad nicht mehr für autotypische Aufnahmen.
Ich schliesse diese Ausführungen mit dem Wunsche, dass
sie recht Vielen von Nutzen sein möchten, und mit der Be-
merkung, dass ich für die Ausarbeitung des systematischen
Blendenwechsels und der relativen Expositionszeiten Priorität
beanspruche.
Sollte es mir trotz meiner Bemühung nicht gelungen
sein, mich durchwegs klar und deutlich auszudrücken, so bin
ich zu näheren Auskünften gern bereit, und ersuche von
meinem Anerbieten Gebrauch zu machen. Meine Adresse:
Fontanka 183, Qu. 16, St. Petersburg.

Ueber Autotypie.
Von Arthur Wilhelm Unger,
Fachlehrer an der k. k. Graph. Lehr- u. Versuchsanstalt in Wien.
An gleicher Stelle berichtete ich im Vorjahre*) ausführ-
lich über alle im Buchdruckereigewerbe zu Tage getretenen
Neuerungen, die speciell durch die immer bedeutender werdende
Verwendung autotypischer Cliches veranlasst wurden. Diese
Neuerungen berühren hauptsächlich die Druckmaschinen, das
Papier und nicht in letzter Linie die Technik des Illustrations-
druckes selbst.
Im laufenden Jahre haben wieder einige Maschinenfabriken
Pressen für schweren Illustrationsdruck in den Handel gebracht.
Unter Anderen J. G. Scheiter & Giesecke in Leipzig, deren
neue Maschine ,,Windsbraut"^) gleichfalls den Bogen auf der
unbedruckteu Seite ausführt, die Ausübung grosser Druck-
spannung gestattet und' getrennten Antrieb des Cylinders und
des Fundamentes, bei diesem durch einen Doppelrechen, der
in Combination mit verschiedenen Vorrichtungen von der

1) Eder's „Jahrb. für Phot, für 1898", S. 330.

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