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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Andresen, Momme: Zur Theorie der Entwicklung des latenten Lichtbildes
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Andresen, Momme: Zur Actinometrie des Sonnenlichtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0165

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147

alle Eigenschaften sprechen somit dafür, dass das Natronsalz
einer Sulfosäure vorliegt. Berücksichtigt man nun ferner,
dass vier Atome Brom auf ein Molecul Hydrochinon kommen,
so geht man wohl nicht fehl, den Vorgang durch folgende
Gleichung zu veranschaulichen: ^
C,#,gg+^ßsO,+4&--C,H, 0> +^^+3^//.
50g yv<2
Hiernach liegt somit das Natronsalz der bisher noch nicht
bekannten Chinonsulfosäure vor. Mangel an Substanz liess
einstweilen die Ausführung einer Blementaranalyse nicht zu.
Die Chinonsulfosäure ist eine in der Literatur noch nicht be-
kannte Verbindung. Isomere Sulfosäureu kann es nicht geben,
weil die vier Wasserstoffe des Benzochinons für Mono-
substitutionen gleichwerthig sind. Ich beabsichtige, den
neuen Körper in grösserer Menge darzustelleu und nament-
lich auch in Bezug auf sein chemisches Verhalten genauer zu
studiren. Es steht zu erwarten, dass alle organischen Ent-
wicklersubstanzen, auch diejenigen der Naphthalinreihe, unter
denselben Bedingungen auch in gleicher oder analoger Weise
wie das Hydrochinon zu einem chinonartigen Körper
unter gleichzeitiger Sulfurirung oxydirt werden.
Nur das Hydroxylamin und das Diamin, sowie deren aroma-
tische Abkömmlinge (Phenylhydroxylamin, Phenylhydrazin
u. s. w.) müssen anderen Gesetzen folgen. Hier ist es das
labile Gefüge der Muttersubstanz, das lose Zusammenhängen
der Stickstoffatome mit den Wasserstoffatomen, welches diese
für die Reductionswirkung disponibel macht. In vielen Fällen
geht der Zerfall des Moleculs bekanntlich so weit, dass der
Stickstoff als solcher entweicht.
Ob die chemische Reaction, welche der Entwicklung des
latenten Lichtbildes vermittelst des Hydrochinonentwicklers
zu Grunde liegt, nun auch denselben Verlauf nimmt, wie
die beschriebene Einwirkung frisch gefällten Bromsilbers, be-
darf natürlich noch der Entscheidung.

Zur Actinometrie des Sormenüchtes.
Von Dr. M. Andresen in Berlin.
Vorbemerkungen.
Von den verschiedenen Methoden, welche bisher zu
Maassbestimmungen der chemischen Wirkung des Lichtes be-
nutzt worden sind, haben sich unstreitig die von Bunsen
 
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