Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (13.1899)

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und Roscoe angegebenen für die Erkenntniss der Gesetze
über die Lichtvertheilung an der Erdoberfläche u. s. w. am
fruchtbarsten erwiesen. Dem heutigen Standpunkte der
Wissenschaft entsprechen die durch Bunsen und Roscoe
ermittelten allgemeinen Gesetze jedoch nur noch so weit, als
es sich um die violetten und ultravioletten Strahlen handelt,
für welche Chlorknallgas und Chlorsilberschichteu hauptsäch-
lich empfindlich sind.
Seit der Publication ihrer classischen Untersuchungen
hat die Entdeckung des Zusammenhanges der chemischen
Wirkung des Lichtes mit der Absorption desselben (Absorp-
tionsgesetz von Draper) und in Verbindung damit die wich-
tigen. Untersuchungen von Vogel, Eder u. s. w. über die
optischen Sensibilisatoren unseren Gesichtskreis wesentlich
erweitert.
Aus der Entdeckung der optischen Sensibilisatoren haben
bisher nur die photographischen Methoden mit Hervor-
rufung einen Nutzen gezogen, indem bis vor Kurzem von
einer Verwerthung derselben für photographische Schichten,
welche sich direct im Lichte schwärzen (Auscopirpapiere
u. s. w.) nichts bekannt geworden ist.
Dem Verfasser ist es vor Jahresfrist auf einem einfachen
Wege gelungen, haltbare, direct copirende Papiere
herzustellen, welche das Maximum der Empfind-
lichkeit in einer beliebigen Region des Spectrums,
vom rothen Ende bis ins Blau hinein, besitzen.
Diese neuen lichtempfindlichen Materiahen verwerthete der
Verfasser für die Ermittelung der interessanten Ge-
setzmässigkeiten, nach welchen die Extinction der
verschiedenen Strahlengattungen des directen
Sonnenlichtes in der Erdatmosphäre erfolgt.
I. Die Herstellung der Normalpapiere für die verschiedenen
Strahlengattungen des Spectrums.
a) Die Verwendung chemischer Sensibilisatoren
für diesen Zweck.
Das von Bunsen und Roscoe und anderen Forschern
benutzte Chlorsilber-Normalpapier besitzt infolge seines Silber-
uitratüberschusses eine nur geringe Haltbarkeit. Verfasser
war daher von Vornherein bemüht, die von Abneyi) zuerst
beobachtete interessante Wirkung der Alkalinitrite nach dem

1881. S. 34. -