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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Krone, Hermann: Ueber das dunkle Licht und seine graphischen Wirkungen
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Ueber das dunkie Licht
und seine graphischen Wirkungen.
Vortrag in der 70. Versammlung Deutscher Naturforscher und
Aerzte in Düsseldorf, 20. Sept. 1898, als Fortsetzung seines
Vortrags vom 23. Sept. 1897 in Braunschweig (siehe Eder's
,,Jahrb. für Phot. f. 1898", S. 37 u. f.)
von Professor Hermann Krone in Dresden.
Wir haben gesehen, dass die in Wellenschwingungen sich
von Atom zu Atom des Weltäthers fortpflanzende universelle
Kraft, je nachdem es der jedesmalige Fall erheischt, bei ihrem
Auftreffen auf den stets Widerstand darbietenden Stoff in
diesen zum Theil ein dringt, von ihm absorbirt wird, und
dabei Umwandlungen der primitiven Energieform stattfinden
können. Täglich um uns her auftretende Beispiele zeigen,
dass es nicht darauf ankonimt, welcher Art die primitiv ein-
wirkende Energieform sei, welche im Stoffe Umwandlungen
erfährt, deren alle andern fast stets begleitende die Energieform
Wärme ist. Auch können verschiedene Energieformen gleich-
zeitig neben einander bestehen, und diese werden stets das
Bestreben haben, sich gegenseitig in ihren Intensitätswerthen
auszugleichen. Wir haben auch gesehen, dass dieser Ausgleich
nicht durch Aufsteigen niederer zu höheren, sondern durch
Herabsinken höherer zu niedereren Intensitätswerthen statt-
findet, und dass der Rest schliesslich Wärme oder Dicht ist.
Von allen diesen mannigfaltigen Energieformen kommt
immer nur ein geringerer Theil in ihren Aeusserungen auf
den Stoff zur directen Erscheinung; ein grösserer Theil voll-
zieht seine Arbeit immer in dem der betreffenden Energie
zukommeuden Modus so lange unserer Sinnen-Veranlagung
nicht wahrnehmbar, als nicht gewisse, jeder Energieform eigen-
thümlich zukommende physische Bedingungen erfüllt sind.
Und auch hier immer wieder nur innerhalb gewisser Grenzen.
Bei derjenigen Energieform, welche ihr Vorhandensein durch
Einwirkung auf unser Sehvermögen äussern kann, dem Dichte,
findet das Nämliche statt; und wir wissen erfahrungsgemäss,
dass unser Sehvermögen nur einen Theil der Dichtenergie
wahrzunehmen befähigt ist. Da wir nun das für unser Auge
sichtbare Dicht als mehr oder weniger hell zu bezeichnen
befugt sind, ergibt sich als selbstverständliche Berechtigung,
den für unser Sehorgan nicht wahrnehmbaren Theil der Dicht-
energie als dunkles Dicht zu bezeichnen.
Die Aetherschwingungen aller dieser Energieformen sind
in ihren Wellenlängen unter sich wesentlich verschieden, und
zwar so, dass jeder Energieform immer ein gewisser Bezirk
 
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