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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Schmidt, G. C.: Ueber die von den Thorverbindungen ausgehende Strahlung
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Hartmann, Johannes: Ein Apparat zur exacten Vergleichung der Schwärzung photographischer Platten
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0124

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gebliebenen Zone, ein zwingender Beweis, dass von den
Seitenflächen des strahlenden Körpers ausgehende Strahlen
beim Uebergang in die Glaswand gebrochen und an der
äusseren Begrenzung derselben gegen die Luft total reflectirt
worden waren.
Polarisation. Zwei Turmalinplatten wurden, die Achsen
gekreuzt, neben einander gelegt, darüber eine dritte, welche
die ersten beiden bedeckte, das Ganze auf die photographische
Platte gesetzt und der Strahlung eines Thorsalzes ausgesetzt.
Die beiden Hälften waren gleich stark geschwärzt. Für die
Thorstrahlen ist Turmalin also eben so wenig dichroitisch,
wie für die Röntgenstrahlen; auch ergibt es für die ersteren
keine Polarisation.
Chemische Wirkungen. Thorstrahlen vermögen die
Luft nicht zu ozouisiren, noch andere chemische Wirkungen
hervorzurufeu.
Als Gesammtresultat lässt sich aus den vorliegenden
Versuchen entnehmen, dass die Thorstrahlen die grösste
Aehnlichkeit mit den Röntgenstrahlen besitzen. Von den
Uranstrahlen unterscheiden sie sich durch das Fehlen der
Polarisation und von den Röntgenstrahlen durch das Vor-
handensein einer Brechung.
Ich habe noch eine grosse Anzahl von anderen Elementen
darauf untersucht, ob sie vielleicht sich dem Thor oder Uran
analog verhalten. Keines von den Metallen, Wismuth, Blei,
Quecksilber, Silber u. s. w., auch keine organische Verbindung
sendet Strahlen aus, welche die Luft leitend machen. Es
scheint daher diese Eigenschaft an das hohe Atomgewicht,
Uran =240 und Thorium^ 232, gebunden zu sein. Die
photographische Wirkung von vielen organischen Körpern, wie
Reten, Terpentinöl, ferner von Zinku. s. w., rührt daher wahr-
scheinlich von einer Verdampfung und nicht von Strahlen her.

Ein Apparat zur exacten Vergteichung der Schwärzung
photographischer Ptatten.
Von Dr. J. Hartmann in Potsdam.
Bei sensitometrischen und photometrischen Untersuchungen
tritt häufig die Nothwendigkeit ein, den Grad der Schwärzung
an einer bestimmten Stelle einer photographischen Platte genau
zu messen und in Zahlen auszudrücken. Man kann eine
derartige Messung stets auf zwei ganz getrennte Operationen
zurückführen, nämlich erstens auf die Vergleichung der zu
 
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