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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Staudenheim, Ferdinand von: Wolken
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Die Wirkung von gewissen Metallen und organischen Substanzen auf photographische Platten
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0023

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9

Himmel am sichersten dadurch, dass man die Landschaft
zudeckt, nur den Himmel ganz kräftig ancopirt, und wenn
derselbe vollkommen sichtbar, die ganze Matrize weiter copirt.
Einige Misserfolge im Anfänge dürfen nicht abschrecken,
ein öfteres Wenden des Copirrahmens wird immer zu em-
pfehlen sein, um scharfe Abgrenzungen zu vermeiden.
Die Wolkenbildung schwer aufziehender Gewitter zu photo-
graphiren sollte nicht versäumt werden; mit einer solchen
Wolkenmatrize vermag mau einer sonst monotonen, ruhigen
Landschaft einen interessanten, malerisch wirkenden, stür-
mischen Charakter aufzuprägen.

Die Wirkung von gewissen Metaiien und organischen
Substanzen auf photographische Piatten.
Vor der British Association erläuterte Dr. Russell mittels
vorgelegter Photographien und erklärender Bemerkungen *),
dass man auf einer lichtempfindlichen photographischen Platte
in totalem Dunkel ein Bild hervorrufen kann, d. h., dass durch
andere Mittel als durch Licht die Film so beeinflusst werden
kann, dass man ein Bild erhält, wenn man die exponirte Film
in derselben Weise behandelt, wie es bei den mittels des
Lichtes erzielten Bildern geschieht. Es wurde das betreffende
metallische oder sonstige Prüfungsmaterial entweder über
einer lichtempfindlichen Platte, und zwar in Berührung mit
einem eingeschobenen, Luft oder einen anderen Stoff ent-
haltenden Schirm, oder umgekehrt die lichtempfindliche Platte
über das zu prüfende Material gebracht; man liess die Dinge
so einige Stunden bis zu einer Woche lang, je nach den
Umständen, indem die Zeit bei stärker wirkenden Substanzen,
bei geringerer Entfernung zwischen dem Object und der licht-
empfindlichen Platte und bei höherer Temperatur kürzer
bemessen wurde. Zahlreiche auf diese Weise erzielte Bilder
wurden mittels des Projectionsapparates vorgeführt und er-
läuterten aufs trefflichste die Ausführungen des Vortragenden.
So wurde u. A. nachgewiesen, dass Druckerschwärze sich bei dem
erwähnten Verfahren als sehr wirksam erweist. Ganz gewöhn-
licher Druck, so z. B. ein Stück eines Punch-Umschlages und
die Umhüllung eines Tabak-Packets waren zu solchen Ver-
suchen benutzt worden und hatten scharfe Bilder ergeben;
besonders der letztgenannte Versuch war dadurch bemerkens-

„Phot. News" 1898, S. 58g.
 
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