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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Miethe, Adolf: Der Portrait-Anastigmat, ein neues Objectiv von grosser Lichtstärke für Portraitaufnahmen und wissenschaftliche Photographie der Firma Voigtländer & Sohn, A.-G., Braunschweig
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Kaempfer, ...: Hilfsmittel für den Dreifarbendruck von Voigtländer & Sohn, A.-G., Braunschweig
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0406

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Für Sternphotographie sind bereits kurz nach Fertigstellung
der ersten Instrumente mehrere Dreizöller an Privatstern-
warten geliefert worden. Ferner hat die Hamburger Stern-
warte einen Fünfzöller und die Wiener Sternwarte mehrere
Zweizöller und zwei Vierzöller angekauft. Das Hamburger
Instrument soll hauptsächlich zur Entdeckung kleiner Planeten,
die Wiener Instrumente bei der Gelegenheit des Stern-
schnuppenfalles im November d. J. Anwendung finden.
Es ist zu erwarten, dass die Portrait-Anastigmate eine
hervorragende Rolle i i der praktischen Photographie spielen
werden, und dass ihre Verwendung als eines für den Fach-
mann unentbehrlichen Universalinstrumentes eine ausgedehnte
werden wird, zumal die Portrait-Anastigmate auch für
Momentaufnahmen im Freien bei schlechtem Licht oder
äusserst kurzen Expositionen vorzüglich verwendbar sind und
für kinematographische Arbeiten das Beste leisten, was über-
haupt gefordert werden kann.

Hilfsmittet für den Dreifarbendruck
von Voigttänder & Sohn, A. G., Braunschweig.
Von Dr. Kaempfer in Braunschweig.
Beim Dreifarbendruck entsteht die Schwierigkeit, dass
die durch die drei Filter aufzunehmenden Bilder nicht in
einer Ebene liegen, da die gewöhnlichen photographischen
Objective nur für zwei Farben, Gelb und Blau, corrigirt sind,
und demzufolge das rothe Bild in eine andere Binsteli-
ebene fällt.
Durch ein wesentlich mechanisches Mittel lässt sich hier-
bei eine Verbesserung anbringen, indem man durch Anwen-
dung von passenden Ringblenden diejenigen sphärischen
Zonen für die drei Farben heraussucht, die wenigstens an-
geuähert dieselbe Einstellebene haben.
Einfacher ist das Mittel, sphärische Lichtfilter anzuweuden,
wodurch die Einstellebenen ebenfalls identificirt werden
können, insbesondere dem rothen Bilde eine entsprechend
kürzere Brennweite gegeben werden kann.
Doch haben diese Mittel, so nahehegend sie auch sind,
wesentlich praktische Unvollkommenheiten an sich. Das erste
dieser Mittel drückt die Lichtstärke des Objectivs ungemein
herab, und das zweite wird leicht dazu führen, die Definition
und überhaupt die Vollkommenheit des Bildes zu verschlech-
tern. Von diesen Uebelständen frei ist eine dritte Methode,
 
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