Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Aarland, Georg: Kornraster
DOI Artikel:
Schoeller, Philipp Josef: Die physikalische Entwicklung von Jod- und Heliogravurpapier
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0018

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
4


kann nicht nahe genug an die lichtempfindliche Platte heran.
Verdirbt so ein selbstgefertigtes Raster, nun so ist in ein
paar Minuten ein neues gemacht. In Folgendem will ich
nur ganz kurz angeben, wie man solche Komraster in jedem
gewünschten Feinheitsgrade mit ein wenig Geduld und Ge-
schicklichkeit erzeugen kann und bemerke dazu, dass für
gewisse Zwecke ein derartiges Korn oft erwünscht sein wird.
In einfachster Weise gelangt man dazu, indem man die
Fpiegelglasplatte in einem Staubkasten mit dem gewünschten
Korn versieht und alsdann anschmilzt. Sehr elegante gleich-
massige Komraster bekommt man, wenn man Firniss,
Schellacklösung, Siccativ, Spirituslack und ähnliche Substanzen
mit feinem pulverisirten Graphit oder Russ in genügender
Menge innig mischt und mit einer Leimwalze auf einem Farb-
stein auswalzt. Die gleichmässig vertheilte Mischung lässt
sich von der Walze auf jede beliebige Unterlage, wie Glas,
Stein, Metall, Papier, lichtempfindliche Platte u. s. w., auf-
tragen. Das Korn wird bei einigermassen Uebung sehr gleich-
mässig, und je nach Wunsch sehr grob oder sehr fein. Die
Anwendung dieses Kornes kann eine sehr mannigfache sein.
Der grosse Vorzug ist die Schnelligkeit und Billigkeit, mit
der es sich anfertigen lässt, und die verschiedene Körnung,
die man anstandslos erhält (je mehr Substanz und je flüssiger,
um so gröber, je trockner, zäher die Substanz ist, oder
während des Auswalzens wird, um so feiner fällt das Korn
aus). An Klarheit und Schönheit lässt es auch nichts zu
wünschen übrig; gleichmässig in Bezug auf Grösse und Fein-
heit ist es aber auch nicht. Solche Komplatten können des-
halb auch nicht als Ersatz für Linienraster dienen, da dies
keine Verbesserung, vielmehr eine Verschlechterung in dem
autotypischen Verfahren bedeuten würde.

Die physikalische Entwicklung von Jod- und Heliogravur-
papier.
Von Ph. Ritter von Schoeller in Wien.
Bei meinen Versuchen über die Entwicklung von Aus-
copirpapier fand ich, dass zwei Papiere infolge ihrer matten
Oberfläche und ausgesprochenen hübschen Töne für die künst-
lerische Photographie von Werth sind. Es sind dies Liese-
gang's Jodpapier und das ,, Papier heliogravure d'art" von
Louis Müller in Paris (ap rue de maubeuge). Diese geben
bei schwacher Ancopiruug und nachträglicher Entwicklung
 
Annotationen