Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (13.1899)

IOI

Der betreffende Versuch wurde mit Phenylhydrazinpara-
AVA-AW,
sulfosäure j ] angestellt.
Was die chemische Reaction betrifft, welche bei dem Ent-
wickeln stattfindet, so glaube ich, dass die aromatischen Hydra-
zine wenigstens theilweise in die betreffenden Kohlenwasserstoffe
oxydirt werden, es trat beim Entwickeln mit Tolylhydrazin
und den Naphthylhydrazineu ein deutlicher Geruch nach Toluol
resp. Naphthalin hervor.
Wieweit die Hydrazine sich zum praktischen Entwickeln
eignen, habe ich nicht geprüft, constatirte jedoch häufig
Schleierbildungen.
Ich habe die Absicht, meine Versuche auch noch auf
andere substituirte Hydrazine auszudehnen, sowie die Reaction
zwischen denselben und den Silberhalo'iden zu verfolgen.

Fortgesetzte Untersuchungen über Farbensensibitisatoren.
Von Dr. G. Eberhard in Potsdam.
Von einer grösseren, mir zur Verfügung stehenden An-
zahl (385) neuerer, künstlicher Farbstoffe habe ich diejenigen
Farben der weiter unten genannten Fabriken in Bezug auf
ihre sensibilisirende Wirkung untersucht. Alle Platten wurden
durch das Badeverfahren, womöglich unter Zusatz von Ammo-
niak, farbenempfindlich gemacht. Die Bäder stellte ich in
drei, ziemlich weit auseiuanderliegenden Concentrationen her,
bei interessanteren Farbstoffen wurde aber zur Erreichung
der möglichst günstigen Wirkung eine grössere Anzahl, auch
verschieden zusammengesetzter Bäder (Alkohol-, Silbernitrat-
u. s. w. Zusatz) durchgeprüft. Die Belichtungszeiten passte
ich einigermassen der Empfindlichkeit der betreffenden Platten
an, sie schwanken im Allgemeinen zwischen ^ bis 300 Secun-
den, die Expositionen sind in einem kleinen Spectrographen
von Schmidt & Hänsch nur bei völlig klarem Himmel
während der Monate August und September vorgenommen
worden. Nach längeren Proben habe ich mich wieder aus-
schliesslich der Platten von Schleussner bedient, da diese sich
als ganz besonders geeignet für derartige Zwecke erwiesen.
Die benutzten Emulsionsnummern (Nr. 6213 und 6304) ar-
beiteten bei guter Empfindlichkeit selbst nach dem Behandeln