Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Böhrer, Otto: Diapositivplatten für Projections-, Fenster- und Stereoskopbilder
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0206

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Diapositivptatten für Projections-, Fenster- und
Stereoskopbitder.
Von Otto Bohrer in Berlin.
Es gibt wohl kein Verfahren in der Photographie, welches
in der Verschiedenartigkeit seiner Verwendung so viel Ab-
wechslung und Anregung zu neuen Versuchen bietet, als das
Arbeiten mit Diapositivplatten, trotzdem aber wird demselben
noch viel zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet.
Wie viele Photographen klagen über Rückgang ihres Ge-
schäftes, und wenn sie sich nur eiuigermassen mehr für dieses
Verfahren interessirten, würden sie bald sehen, dass sich auch
damit Geld verdienen lässt.
Mancher eifrige Amateurphotograph, welcher im Sommer
fleissig Aufnahmen gemacht hat, weiss im Winter nicht, was
er anfangen soll, ohne zu ahnen, welch schönen Zeitvertreib
ihm doch das Anfertigen von Diapositiven, sei es zu eigenem
Gebrauch , oder zu Gelegenheitsgeschenken, bietet.
Freilich muss man vor Herstellung derselben sich vor
allen Dingen klar sein, welche Art von Platten man für den
betreffenden Zweck verwenden will, denn es gibt unter der
Bezeichnung ,,Diapositivplatten" verschiedene Arten, und zwar
solche, welche durch Brom-, Chlorbrom- oder Chlorsilber her-
gestellt sind.
Wenn sich nun auch mit allen drei Arten hübsche Re-
sultate erzielen lassen, so ist damit doch noch nicht gesagt,
dass jede Art für denselben Zweck zu gebrauchen vortheilhaft
ist, und ob sich nicht mit der einen oder anderen Plattenart
ein noch besseres Resultat hätte erzielen lassen.
Es läge deshalb im Interesse manches Plattenfabrikanten,
wenn er zu der Bezeichnung ,, Diapositivplatten" auch noch
die Art des in denselben enthaltenen Silbers angeben würde,
um manchem abfälligen Urtheil über sein Fabrikat vor-
zubeugen.
Wer z. B. nur Projectionsbilder anfertigt und zufällig ein
Fabrikat bestellt, welches sich durch die Eigenschaft seiner
Silberverbindung besser zu Fensterbildern eignet, wird das-
selbe unbedingt verwerfen und gewiss nicht weiter empfehlen,
und ebenso umgekehrt, wenn er mit dem Resultat zufrieden
ist. Zu Projectiousbildern muss man eine Platte haben, welche
nur in schwarzem oder blauschwarzem Ton leicht entwickelt
und ein äusserst feines Korn hat. — Ich würde zu diesem
Zwecke einer wenig empfindlichen Platte den Vorzug geben,
die mittels Bromsilberemulsion nach folgendem Verfahren
hergestellt wurde:
 
Annotationen