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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Ashby-Sterry, Joseph: Die beiden latenten Bilder, das organische und anorganische. Entwicklung vor und nach dem Fixiren
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Lumière, Antoine; Lumière, Louis; Seyewetz, Alphonse: Die Bildung von Salzen mit Entwicklerfähigkeit aus Aminen und Phenolen
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0324

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3°6


Es ist schon lange bekannt, dass Brom absorbirende
Substanzen die Umkehrung hinausschieben, jedoch scheint
man bisher niemals auf die Vermuthung gekommen zu sein,
dass diese Wirkung darauf beruht, dass sie Brom von sich
geben.
Die Wirkung der angefeuchteten Platte scheint auf ihrer
grossen Kraft, zeitweise das Brom festzuhalten, zu beruhen,
denn es wurde festgestellt, dass die sichtbare Reductiou viel
stärker ist, als bei der trockenen Platte, und daher auch viel
mehr Brom abgegeben werden muss.
Fassen wir kurz noch einmal die gewonnenen Resultate
zusammen, so scheint Folgendes festzustehen:
1. Das organische Bild kann durch dreierlei Ursachen
erzeugt werden: A. durch eine organische Silberverbindung
(Hardwich); B. durch Auflösung von Silberhaloid in der
Gelatine oder Verbindung dieser beiden Substanzen; C. durch
Verstärkung des durch das Licht allein reducirten Silbers
(Dr. Liesegang).
2. Der Zustand vollständiger Entwicklungsfähigkeit des
anorganischen Bildes ist wahrscheinlich nur eine moleculare
Umsetzung.
g. Bei Verwendung verschiedener Platten sowie ver-
schiedener Expositionsverhältnisse werden mehr oder weniger
Molecule des Silberhalo'ids zerlegt, so dass das Halogen frei
wird, das eine Reduction in der Entwicklung herbeiführt.
zp Die Umkehrung ist hauptsächlich auf zwei Ursachen
zurückzuführen, nämlich einmal direct auf Halogenverlust,
und ferner iudirect auf den die Entwicklung des verbleibenden
Halo'idsalzes beeinträchtigenden Einfluss des Halogens.
5. Wenn die Umstände es ermöglichen, dass ein Theil
des Halogens wieder direct oder aus der Gelatine zurück-
kommt, so ist die Entwicklung eine stärkere, und die Neigung
zur Umkehrung wird hinausgeschoben.

Die Bitdung von Sätzen mit Entwickterfähigkeit aus
Aminen und Phenoten.
Von A. und L. Lumiere und A. S eye wetz in Lyon.
Die mit Entwicklereigenschafteu ausgestatteten Substanzen,
welche ein oder zwei amidogene Gruppen enthalten und nur ein-
mal die Entwicklerfunction enthalten, z. B. das Paraphenylen-
diamin und das Paramidophenol, sind bekanntlich, so lange
sie sich im Salzzustande befinden, nicht im Stande, das Bild
 
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