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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Neuhauss, Richard: Neue Untersuchungen über das Lippmann'sche Farbenverfahren
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Weißenberger, Wilhelm: Rationelle Autotypie
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0092

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werden mit 2 bis 3 Platten einige flüchtige Versuche gemacht,
und wenn dann nicht sogleich Alles klappt, ist natürlich das
Verfahren daran schuld. Um vorwärts zu kommen, ist hier,
wie auf allen übrigen Gebieten, einige Geduld und Ausdauer
nöthig. Nur kurz sei erwähnt, dass Verfasser bei seinen Ver-
suchen des vergangenen Sommers (obgleich diesmal wegen
zahlreicher anderer Untersuchungen das Lippmann' sehe
Verfahren nur nebenbei bearbeitet wurde) 281 Platten (Format
$Xi2cm) in der Ouecksilbercassette belichtete. Auf diesen
Platten wurden im Ganzen 173 Mischfarbenaufnahmen und,
da sich auf jeder Platte mehrere Spectren befinden, 321 Spectren
hergestellt.
Zum Schluss wollen wir nicht unterlassen, Herrn Professor
Gabriel Lippmann in Paris, dem genialen Begründer des
nach ihm benannten Farbenverfahrens, für die vielfachen An-
regungen, die er im Laufe des letzten Sommers dem Verfasser
gab, den herzlichsten Dank auszusprechen.

Rationetle Autotypie.
Von Wilh. Weissenberger in St. Petersburg.
Zum vollen Verständnisse der folgenden Ausführungen
ist die gründliche Bekanntschaft mit meinen in der ,, Phot.
Corr. 1897 ", S. 277 und 32$ publicirten Artikeln ,, Zur Theorie
der Autotypie" unbedingt erforderlich. Nach der in diesen
beiden Artikeln entwickelten Grundauffassung ist es mir im
Frühjahre 1897 unter Einführung neuer Gesichtspunkte ge-
lungen, ein autotypisches System auszuarbeiten, welches sich
seit Juni 1897 in der Praxis auf das glänzendste bewährt hat.
Ich sage absichtlich und ausdrücklich ,, System", weil ich
ausser der sicheren Berechnung der Schlussblende (resp.
Rasterentfernung) die bündigste Auskunft über den Blenden-
wechsel und die consequenterweise erforderlichen relativen
Expositionszeiten geben werde. Um auch allen Jenen ver-
ständlich zu sein, welche mit algebraischen Formeln nicht
auf dem besten Fusse stehen, werde ich die wichtigen End-
fonneln stets auch in Worten ausdrücken.
Zur Sache übergehend, muss ich zunächst bemerken,
dass, je nach der Arbeitsweise, zwei verschiedene Methoden
der autotypischen Aufnahme möglich sind, nämlich:
1. Die Methode mit ein für allemal gewähltem Blenden-
satze bei verstellbarer Rasterentfernung und
 
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