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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Bothamley, C. H.: Ortol
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0054

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Ortol

zügen nicht in letzter Reihe, und die Thatsache, dass die
Luft wenig auf ihn einwirkt und man ihn deshalb immer
aufs Neue wieder verwenden kann, macht ihn zu einem sehr
billigen Rntwiekler, trotzdem die ersten Kosten seiner Be-
schaffung merklich höhere sind als bei Pyrogallol und einigen
anderen Entwicklern. Als Entwickler von Negativen nimmt
er eine Mittelstellung zwischen Pyrogallol und Metol ein,
sowohl in der Kraft und Art, mit welcher er wirkt, wie hin-
sichtlich des Charakters des Ergebnisses, welches er liefert.
Im Allgemeinen gleicht er dem Pyrogallol mehr als dem
Metol, und wer gewohnt ist, mit Pyrogallol zu arbeiten,
wird auf keine Schwierigkeiten stossen, wenn er Ortol benutzt.
Die Farbe des das Bild bildenden Niederschlages ist um etwas
bläulicher, als der mit Pyrogallol erzeugte, weshalb man, um
dieselbe Reproductionsdichtigkeit zu haben, die sichtbare
Dichtigkeit des Negativs etwas stärker machen muss. Ich
habe gefunden, dass, wenn man Bromsilbergelatine-Platten der
Art, wie sie in England im Gebrauch sind, verwendet, es
w-eder nothwendig noch wünschenswerth ist, so grosse Mengen
von Natriumcarbonat oder Natriumsulfit zu benutzen, wie
Dr. Hauffs Formel angibt. Die bei der Verwendung von
Pyrogallol übliche Sodalösung entspricht auch bei Benutzung
von Ortol stets.
Die Formel der von mir benutzten Lösung lautet folgender-
massen:
Ortollösung.
Ortol.lg Theile,
Kaliummetabisulfit . . ,,
Wasser. . . . bis zu 1000 Theilen.
Sodalösung.
Krystallisirte Soda . . 100 Theile,
Natriumsulfit . . . .100 ,,
Bromkalium.2,3 ,,
Wasser .... bis zu 1000 Theilen.
Zum gewöhnlichen Gebrauch verwende man ein Gemisch
von gleichen Raummengen beider Lösungen; für Landschaften
dagegen ein Gemisch von je einem Volumen Ortollösung,
Sodalösung und Wasser.
Der einzig merkliche Unterschied, den ich hinsichtlich
des Ergebnisses der Anwendung des Entwicklers von ver-
schiedener Zusammensetzung betreffs des Verhältnisses zwischen
dem Ortol und dem Alkali oder Wasser aufzufinden vermocht
habe, besteht in der Verschiedenheit der Geschwindigkeit,
 
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