l8o Neue Untersuchungen über Lippmann’s Farbenverfahren.
wickelten Bildes mit sehr verdünntem Fixirnatron - Blutlaugen-
salz-Abschwächer hier Vortheile bietet. Das Verfahren ist
aber höchst unsicher.
In der Voraussetzung, dass der goldige Oberflächenglanz,
welchen Mischfarbenaufnahmen auf Eiweissplatten der Regel
nach zeigen, durch Berührung der Bildschicht mit dem Queck-
silber erzeugt sein könnte, unternahm Verfasser Versuche,
die lichtempfindliche Schicht vor directer Berührung mit dem
Quecksilber zu schützen. Zu dem Zwecke wurde die fertig
sensibilisirte und in den Farbstofflösungen gebadete Platte
mit reinem Eiweiss übergossen und dann sofort sehr stark
centrifugirt. Das Ergebniss blieb völlig negativ, es kamen
nach dem Belichten und Entwickeln überhaupt keine Farben
zum Vorschein. Dasselbe geschah, wenn die Platte, statt mit
Eiweiss, mit heisser, zwei- bis dreiprocentiger Gelatinelösung
übergossen und hierauf stark centrifugirt wurde. Nach dem
Entwickeln zeigten sich Newton’sche Farbenringe, deren
Farbe von der Dicke des Gelatineüberzuges abhängig war.
Eine andere Versuchsreihe knüpfte an die früheren Unter-
suchungen des Verfassers über Eiweissgelatine-Emulsionen an.
Die günstigen Resultate, welche eine Verbindung von Eiweiss
mit Gelatine-Emulsion ergeben hatte, legten den Gedanken
nahe, die fertig sensibilisirte Eiweissplatte mit Gelatinelösung
zu durchtränken. Es wurden also die sensibilisirten und mit
Farbstofflösungen behandelten Eiweissplatten für 10 Minuten
in 50 Grad C. heisse, zweiprocentige Gelatinelösung gelegt
und hierauf sehr stark centrifugirt. Als störend erwies sich
dann immer die auf der Platte nach dem Centrifugiren ver-
bleibende, äusserst feine Gelatinehaut. Um letztere zu be-
seitigen, wurden die Platten nach dem Gelatinebade in heissem
Wasser abgespült und dann erst centrifugirt. Der Erfolg war
durchschlagend. Eine im Spectrographen belichtete Platte
dieser Art zeigte, dass die Aufnahme in Bezug auf Glanz der
Farben den Charakter einer Gelatineplatte angenommen hatte.
Auch bei Mischfarbenaufnahmen erschienen richtige Farben,
als ob es sich um eine Gelatine-Emulsionsplatte handele.
Während die Platte in der heissen Gelatinelösung liegt,
ist dieselbe mit einem weichen Pinsel zu überfahren, um die
au der Schicht haftenden Luftbläschen zu entfernen.
Die in beschriebener Weise behandelten Platten zeigten
herabgesetzte Rothempfindlichkeit. Dies rührt offenbar da-
von her, dass ein Theil des in der Eiweissplatte vorhandenen
Cyaninfarbstoffes durch das Gelatinebad zerstört wird. Um
dies zu vermeiden, setzt man zur Gelatinelösung so viel
wickelten Bildes mit sehr verdünntem Fixirnatron - Blutlaugen-
salz-Abschwächer hier Vortheile bietet. Das Verfahren ist
aber höchst unsicher.
In der Voraussetzung, dass der goldige Oberflächenglanz,
welchen Mischfarbenaufnahmen auf Eiweissplatten der Regel
nach zeigen, durch Berührung der Bildschicht mit dem Queck-
silber erzeugt sein könnte, unternahm Verfasser Versuche,
die lichtempfindliche Schicht vor directer Berührung mit dem
Quecksilber zu schützen. Zu dem Zwecke wurde die fertig
sensibilisirte und in den Farbstofflösungen gebadete Platte
mit reinem Eiweiss übergossen und dann sofort sehr stark
centrifugirt. Das Ergebniss blieb völlig negativ, es kamen
nach dem Belichten und Entwickeln überhaupt keine Farben
zum Vorschein. Dasselbe geschah, wenn die Platte, statt mit
Eiweiss, mit heisser, zwei- bis dreiprocentiger Gelatinelösung
übergossen und hierauf stark centrifugirt wurde. Nach dem
Entwickeln zeigten sich Newton’sche Farbenringe, deren
Farbe von der Dicke des Gelatineüberzuges abhängig war.
Eine andere Versuchsreihe knüpfte an die früheren Unter-
suchungen des Verfassers über Eiweissgelatine-Emulsionen an.
Die günstigen Resultate, welche eine Verbindung von Eiweiss
mit Gelatine-Emulsion ergeben hatte, legten den Gedanken
nahe, die fertig sensibilisirte Eiweissplatte mit Gelatinelösung
zu durchtränken. Es wurden also die sensibilisirten und mit
Farbstofflösungen behandelten Eiweissplatten für 10 Minuten
in 50 Grad C. heisse, zweiprocentige Gelatinelösung gelegt
und hierauf sehr stark centrifugirt. Als störend erwies sich
dann immer die auf der Platte nach dem Centrifugiren ver-
bleibende, äusserst feine Gelatinehaut. Um letztere zu be-
seitigen, wurden die Platten nach dem Gelatinebade in heissem
Wasser abgespült und dann erst centrifugirt. Der Erfolg war
durchschlagend. Eine im Spectrographen belichtete Platte
dieser Art zeigte, dass die Aufnahme in Bezug auf Glanz der
Farben den Charakter einer Gelatineplatte angenommen hatte.
Auch bei Mischfarbenaufnahmen erschienen richtige Farben,
als ob es sich um eine Gelatine-Emulsionsplatte handele.
Während die Platte in der heissen Gelatinelösung liegt,
ist dieselbe mit einem weichen Pinsel zu überfahren, um die
au der Schicht haftenden Luftbläschen zu entfernen.
Die in beschriebener Weise behandelten Platten zeigten
herabgesetzte Rothempfindlichkeit. Dies rührt offenbar da-
von her, dass ein Theil des in der Eiweissplatte vorhandenen
Cyaninfarbstoffes durch das Gelatinebad zerstört wird. Um
dies zu vermeiden, setzt man zur Gelatinelösung so viel