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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Doležal, Eduard: Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte auf diesem Gebiet
DOI Artikel:
Urban, Wilhelm: Didaktik der Raster-Photographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0477
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Didaktik der Raster-Photographie.

ihren höchsten Punkten, bis dicht an die Mess-Scala heran-
reichen. Die Messung des in der Ferne sichtbaren Höhen-
zuges ist zum Theile durch den relativ grossen Abstand der
Marken von der Landschaft, zum Theile durch die Unvoll-
kommenheiten des Bildes an dieser Stelle vereitelt.

Beim Messen mit dem eigentlichen Entfernungsmesser ist
man natürlich im Stande, die für die Messung günstige Lage
der Scala zum Ländschaftsbilde, in welches die Markehreihe
frei in der Luft und dicht über das zu messende Object dahin-
streicht, jederzeit durch entsprechende Haltung des Instrunientes
für jedes beliebige Object zu gewinnen.

Dldaktik der Raster - Photographie.

VonWilhelm Urban in München.

Wie bekannt, basirt das Verfahren der autotypischen
Reproductionstechnik auf der Verwendung von Negativen,
in welchen die Tonstufen des Originales in sogen. falsche oder
,, Rastertöne “ aufgelöst sind. Diese Auflösung der Töne er-
folgt mit Hilfe einer kreuzweise liniirten Glasplatte — „Raster 1,
genannt —, welche während der Aufnahme der lichtempfind-
lichen Schiclit vorgeschaltet und in ihrer Wirkung durch eiue
geeignete Nachbehandlung des erhaltenen Negatives noch
wesentlich unterstützt w rird. Die hierdurch hervorgerufene
Zerlegung der Töne in verschiedeu grosse, aber gleich
stark gedeckte Punkte, deren Centren zu einander so ge-
lagert sind, als würden sie auf den Schnittpunkteu einer
Kreuzliniatur liegen, w 7elche derjenigen des Rasters genau
entspricht, kann aber nur dann in einer befriedigenden Weise
vor sich gehen, wenn Abstand des Rasters von der sensiblen
Platte, Blendemvechsel, Expositionszeit und gehörige Nacli-
behandlung des entwtickelten Negatives im riclitigen Verliältnisse
zu einander vorgenommeu w 7erden. Die richtige Abschätzung
der erstgenannten Factoren — Rasterabstand, Blendenvveclisel
und Expositionszeit — ist aber lediglich Uebungssaclie, denn
die Praxis des autotypischen Aufnahme-Verfahrens lässt sicli
in keinerlei schematisclie Formeln zwingen. Da bei Fest-
legung der Aufnahme-Modalitäten auch nocli Farbe, Charakter
und Reduction des Originales, sovvie die Art der Beleuchtung
eine w Teitgehende Berücksichtigung verlangen, so ist die Er-
lernung der Raster-Photogi'aphie keine leichte Sache, be-
sonders dann, wenu dem Anfänger, wie dies häufig der Fall
sein dürfte, eine geniigende Eiuführung in die „Tlieorie der
 
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