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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Urban, Wilhelm: Didaktik der Raster-Photographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0478

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Didaktik der Raster- Photographie.

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Punktbildung “ vorbehalten bleibt. Das richtige Verständniss
der theoretischen Begründung der autotypischen Photographie
ist es aber hauptsächlich, welches dem Anfänger ein rasches
Einarbeiten verbürgen kann und wird dasselbe durch einige
systematisch durchgeführte Aufuahme -Versuche wesentlich
gefördert. Nach welchen Gesichtspunkten nun derartige, die
Theorie klarlegende Experimental-Aufnahmen mit Rastern
für den Anfänger durchzuführen sind, das zu schildern, soll
mit Zugrundelegung der Erfahrungen einer mehrjährigen
Lehrthätigkeit auf diesem Gebiete der Zweclc nachfolgender
Zeilen sein.

Als ersten orientirenden Versuch maclie man zunächst
drei Aufnahmen einer weissen, grell beleuchteten Fläche durch
den Raster mit ein und derselben runden Blende, bei stets
gleichbleibendem Rasterabstand, aber verschieden langen
Expositionszeiten. Ueber die Anordnung dieser, für die
Theorie der Punktbildung grundlegenden Versuchs - Auf-
uahme seien zunächst einige nähere Angaben gemacht. Als
Raster dient hierfür am besten einer der gebräuchlichen
Levy-Raster, bei welchen der Durchmesser der opaken Linien
im Verhältnisse zu dem der durchsichtigeu Punkte ein etwas
geringerer ist. Die Feinheit des Rasters (Anzahl der Liuien
pro Centimeterj ist hierbei gleichgültig, sie beeinflusst nur
den Abstand, welcher dem Raster während der Aufnahme von
der empfindlichen Platte zu geben ist. Wie die Feinheit des
Rasters, so ist auch die Brenmveite des zu verwendenden Objec-
tives für das Gelingen des Versuches gleichgültig, aber eben-
falls bestimmeud auf den Rasterabstand. Verfasser, welcher für
Demonstrationszwecke seiner Zeit solche Versuchs-Aufhahmen
vornahm, wählte zu deren Durchführung einen Triple-Anastig-
mat von 420 mm Brennweite und einen 40-Linien-Raster von
Levy, dem (von der Verkittung ab gerechnet) ein Abstand
von 5 mm gegeben wmrde. Bei Verwendung eines Rasters
mit anderer Liniatur oder eines Objectives mit anderer Brenn-
weite kann der benöthigte Rasterabstand durch Probe-Auf-
uahmen leicht ermittelt werden. Eingestellt wurde auf einen
etw Ta 40 x60 cm fassenden w reissen Cartonbogen, der durch
zw ?ei elektrische Lampen von je 25 Amp. gleichmässig beleuchtet
und auf der Visirscheibe auf x/4 seiner Grösse redücirt wurde.
Die clrei Aufnahmen mit verschiedener Expositionszeit wurden
auf nur einer Platte mittels des nassen Collodion-Verfahrens
derart ausgeführt, dass bei einer constanten Abblendung von
//18 erst Miuute auf die Gesammtfläche der Platte exponirt,
dann der Cassettenschieber so weit zugezogen wurde, dass
nur mehr -/3 der Plattenfläche Belichtung erhielten; nachdem
 
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