Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

DOI Artikel:
Freund, Leopold: Lichtstrahlen und Röntgenstrahlen als Heilmittel
DOI Artikel:
Doležal, Eduard: Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte auf diesem Gebiet
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0438

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte u. s.w. 4-^3

Hierfür scheint auch der Ausfall des folgenden Versuches
des Verfassers zu sprechen: Ein wegen abnormer Behaarung
behandeltes Mädchen wurde auf beiden gleich stark behaarten
Wangen in täglichen, je 15 Minuten dauernden Sitzungen,
unter sonst gleichen Anordnungen, weichen Röntgenröhren
exponirt. Der Bestrahlung mit X-Strahlen der linken Wange
wmrden aber stets durch je 20 Minuten Bestrahlungen mit
stillen elektrischen Entladungen, welche von einer zweck-
mässigen Vorricktung reichlich producirt wurden, voraus-
geschickt. Nach vier Tagen begannen sich die Haare der
(mit stillen Entladungen und mit Röntgenstrahlen bestrahlten)
linken Seite zu lockern und es zeigten sich daselbst jetzt schon
kahle Stellen, w rährend die (bloss mit X-Strahlen behandelte)
rechte Wange noch keinerlei Veränderungen aufwies, und erst
nach fortgesetzter längerer Behandlung daselbst ein Haar-
ausfall erzielt wurde.

Ueber Stereoskopie,

Arbeiten und Fortschritte auf diesem Gebiete.

Von E. D olez al,

o. ö. Professor an der k. k. Bergakademie in Leoben.

Unstreitig bildet die Stereoskop-Photographie einen der
schönsten und dankbarsten Zweige der modernen Photo-
graphie, und es kann mit Befriedigung constatirt werden,
dass sich von Tag zu Tag ihr Anwendungsgebiet erweitert.

Für Landschaften, Gruppen und Genrebilder sind Stereo-
skop- Aufnahmen seit langer Zeit bekannt, hingegen müssen
wir die Ansickt Rieck’s 1) theilen, class merkwiirdigerweise
in der wissenschaftlichen Photographie, sowie für technische
und Ingenieurzwecke die Stereoskopie bis jetzt nur eine ge-
ringe Anw^endung gefunden hat.

Wie es heute schon in der medicinischen Wissenschaft
Werke gibt, die mit gelungenen stereoskopischen Kunst-
beilagen ausgestattet sind, z. B. ein Atlas über Augenkrank-
heiten, über Hautkrankheiten u. s. w., so werden auch technische
Werke solche werthvolle Beigaben nicht missen können.

Werden solche stereoskopische Blätter in richtig construirte
Stereoskope, die eine Regulirung der Oculare nach der Augen-
distanz und Schärfe cler Augen zulassen, eingelegt, so wird
eine räumliche Anschaulichkeit in das Gewirre der planen

1) Siehe Lechner’s „ Mittheilungen “ igoo, S. 166.
 
Annotationen