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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Fritz, Georg: Die Ursache, warum sich die photomechanische Illustrations-Zurichtung nicht einführen kann
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Das Verfahren von Farrell und Bentz zum Photographiren auf Seide
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0132

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Das Photog'raphiren auf Seide.

hier in der Hand, das Relief je nach Bediirfniss stärker oder
schwächer hervortreten zu lassen.

Während clie Methode Husnik’s ein Entwicklungsver-
fahren ist, welches der Natur der Sache nach an Einfachheit
kaum zu übertreffen sein dürfte, ist die amerikanische
Methode ein Ouellverfahren, weit umständlicher, bei welchem
eine Abformung nicht zu vermeiden ist, wodurch der ganze
Process complicirt und vertlieuert wird. Und doch diirfte
dieses amerikanische Verfahren trotz seiner Complicirtheit
mehr Aussicht haben, in deu Druckereien eingeführt zu
werden, weil es der Drucker in der Hand hat, sich seine Zu-
richtungen nach einem Abdruck vom Cliche selbst her-
zustellen, während zur Methode Husnik’s das Negativ
nothwendig ist, welches die Druckerei nicht besitzt. Die
letztere Methode ist daher nur für die Reproductions-Anstalt
von AVertli, wenn von derselben mit den Cliches auch die
Zurichtungen hergestellt werden sollen; dies letztere ist aber
meistens aus dem Grunde und auch in vielen Fällen niclit
möglich, weil das Relief fiir die verschiedenen Papiere, welclie
zum Druck verwendet werdeu, verschieden stark sein muss,
die stoffliche Zusammensetzung, bezw. Härte, Glätte und
Dicke des Papieres auf die Zurichtung eineu bestimmenden
Einfluss nehmen. Icli suche daher die Gründe, dass die an
sich sehr gute photomechanische Zurichtungsmethode sich
nicht allgemein einführen kann, darin, dass den Illustrations-
druckern ein einfaches Verfahren fehlt, welchem der p ositive
Abdruck von dem Cliche zur Grundlage dient, so dass
sich der Drucker seine Zurichtung selbst herstellen kaun.

Das Verfahren von Farrell und Bentz zum Photographiren
auf Seide.

Die Erfindung, welche unter Nr. 17375 (!899) für England
patentirt ist, hat Verbesserungen in der Herstellung von
Photographieu auf Seidenfabrikaten zum Gegenstande (,, Brit.
Journ. of Phot.“ 1900, S. 684). Es vürd die Seide iu eine verdünnte
Lösung von salpetrigerSäure gebracht, welche einen Zusatz von
Clilonvasserstoffsäure, Schwefelsäure oder einer sonstigen geeig-
neten Säure erlralten hat; die Seide bleibt etwa 12 Stunden lang
bei gewöhnhcher Temperatur, oder eine verhältnissmässig
kiirzere Zeit bei höherer Temperatur in der Lösuug, wobei
darauf zu achten ist, dass die Operation im Dunkelu ausgefuhrt
werden rnuss. Die so behandelte Seide nirniiit eine grellgelbe
 
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