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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Wiedemann, Eilhard: Ueber Luminescenzstrahlung
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Albert, August: Das Lichtdruckkorn
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0221

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Das Lichtdruckkorn.

201

sich zunächst cler zweite Hauptsatz der mechanischen Wärme-
theorie nicht mehr in seiner gewöhnlichen Form anwenden').
Während bei der thermaktinen Strahlung die Energie einer
jeclen intramolekularen Bewegungsform der Molecüle eindeutig
durch die thermometrisch gemessene Temperatur bestimmt
ist, man der Strahlung also die Temperatur des Körpers-
selbst beilegen kann, ist dies bei den luminescirenden Körpern
nicht cier Fall. Die vScliwierigkeit der theoretischen Ent-
wicklungen liegt zum Theil darin, eine Definition für die
Temperatur der Luminescenzstrahlung zu finden, die für sie
dieselbe Rolle spielt, wie diejenige der Temperatur bei der reinen
Temperaturstrahlung.

Einfache Ueberlegungen zeigen z. B., dass man von einem
nach den Angaben des Thermometers kälteren luminescirenden
Körpers durch Strahlung Wärme zu einem wärmeren über-
führen kann. Dasselbe lehrt auch folgender Versucli:

Die Sonnenstrahlen werden durch einen Heliostaten
horizontal in ein Zimmer geworfen und clurch eine Sammel-
linse in ein convergirendes Strahlenbünclel verwandelt. Seit-
lich von demselben ist eine zweite Sammellinse so aufgestellt,
dass sie von dem Bündel, falls es in einer fluorescirenden
Flüssigkeit sichtbar wird, ein Bild auf einer mit einem Galvano-
meter verbundenen Thermosäule entwirft. In deu Gang der
Sonnenstrahlen wdrd nun ein parallelepipedischer Trog mit
Glaswänden gesetzt und mit kaltem Wasser gefüllt. Das
Galvanometer zeigt bei Abblendung und Zulassen des vSonnen-
lichtes keinen Ausschlag. Zu dem Wasser werden dann Spuren
von Fluorescein- bezw. Eosinlösung gesetzt; sobald dieselben
von den Sonnenstrahlen zur Fluorescenz erregt werden, schlägt
das Galvanometer entsprechend einer Erwärmung der Thermo-
säule aus.

Das Lichtdruckkorrf.

Von A. Albert, k. k. Professor iu Wien.

Im „Process Year Book“, London, 1900, S. 4c macht
W. T. Wilkinson einige für Lichtdrucker sehr beachtens-
■werthe Mittheilungen. Es trat der Fall ein, dass die her-
gestellten Lichtdruckplatten nur drei bis vier gute Abdrücke
gaben und dann unbrauchbar wurden. Auch durch die ver-
scliieden abgeänderten Präparationen war es nicht möglich,
eine bessere Leistungsfähigkeit der Lichtdruckplatten zp

1) E. Wiedemann in „Wied. Ann.“ 187g, 38. S. 475.
 
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