Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie u. s. w.
Anders verhält es sicli, wenn man die Mattscheibe an
derselben Stelle lässt nnd die Objective an verschiedene Orte
versetzt; dann erhält man Bilder mit verschiedenen Perspectiven.
Wie Fig. 115 zeigt, erscheinen die einzelnen Punkte auf der
mit grösserer Brennweite erzeugten Photographie radial ver-
schoben. Der perspectivische Hauptpunkt H des Bildes bleibt
auf derselben Stelle, alle anderen. Punkte sind in von H aus-
gehenden Strahlen weitergerückt; Px kommt nach Pv Die
Verschiebung ist aber wieder keine gleichmässige. Da nämlich
nach Fig. 115 die Proportionen bestehen HPX : P Q = HOx\OxO
und HP2 : PQ — HO^ : 02 0 oder H Px: E = bx: {a — bx) und
, . _. a-E(bc — b<)
: (a - 4,), so ergibt stch P, P, -
H P9 : E ■■
welcher Ausdruck erkennen lässt, dass die Verschiebung eine
um so grössere ist, je weiter die einzelnen Punkte von der
optischen Achse entfernt sind; die Perspective des zweiten
Bildes ist deshalb wieder eine andere als die des ersten.
Die Nutzanwendung für den Photographen ergibt sich
aus dem Gesagten so leicht, dass weitere Ausführungen hier-
über wohl nicht erst nothwendig sind.
Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie und
des Projectionswesens.
Von Gottlieb Marktanner-Turneretscher, Custos am
Landes-Museum ,,Joanneum“ zu Graz.
Einen recht bemerkenswerthen Artikel: ,, Practicable Photo-
Micrography“ von Ch. H. Potter finden wir im „Journ. of
Appl. Microscopy“, Bd. 3, S. 683 und 753, resp. im „British
Journ. of Phot. “ vom 6. April 1900, monthly Supplement
S. 28, in welchem neben mancherlei guten Rathschlägen auch
der Grundriss eines praktischen mikrophotographischen Labo-
ratoriums geboten wird. Von Lichtquellen empfiehlt der Autor
für schwache Vergrösserungen das Auerlicht, für starke das
Kalklicht, welches er dem elektrisclien Bogenlichte weit vor-
zieht. Besonders wird in obigem Artikel auch auf die Wichtig-
keit eines langen Cainerabalges hingewiesen, und ist die von
dem Autor verwendete Bausch & Lomb’sche Camera mit
einem solchen von 2 m Länge versehen. Hinsichtlich der
weiteren recht interessanten Ausführungen des Autors müssen
wir auf den Originalartikel verweisen.
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Anders verhält es sicli, wenn man die Mattscheibe an
derselben Stelle lässt nnd die Objective an verschiedene Orte
versetzt; dann erhält man Bilder mit verschiedenen Perspectiven.
Wie Fig. 115 zeigt, erscheinen die einzelnen Punkte auf der
mit grösserer Brennweite erzeugten Photographie radial ver-
schoben. Der perspectivische Hauptpunkt H des Bildes bleibt
auf derselben Stelle, alle anderen. Punkte sind in von H aus-
gehenden Strahlen weitergerückt; Px kommt nach Pv Die
Verschiebung ist aber wieder keine gleichmässige. Da nämlich
nach Fig. 115 die Proportionen bestehen HPX : P Q = HOx\OxO
und HP2 : PQ — HO^ : 02 0 oder H Px: E = bx: {a — bx) und
, . _. a-E(bc — b<)
: (a - 4,), so ergibt stch P, P, -
H P9 : E ■■
welcher Ausdruck erkennen lässt, dass die Verschiebung eine
um so grössere ist, je weiter die einzelnen Punkte von der
optischen Achse entfernt sind; die Perspective des zweiten
Bildes ist deshalb wieder eine andere als die des ersten.
Die Nutzanwendung für den Photographen ergibt sich
aus dem Gesagten so leicht, dass weitere Ausführungen hier-
über wohl nicht erst nothwendig sind.
Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie und
des Projectionswesens.
Von Gottlieb Marktanner-Turneretscher, Custos am
Landes-Museum ,,Joanneum“ zu Graz.
Einen recht bemerkenswerthen Artikel: ,, Practicable Photo-
Micrography“ von Ch. H. Potter finden wir im „Journ. of
Appl. Microscopy“, Bd. 3, S. 683 und 753, resp. im „British
Journ. of Phot. “ vom 6. April 1900, monthly Supplement
S. 28, in welchem neben mancherlei guten Rathschlägen auch
der Grundriss eines praktischen mikrophotographischen Labo-
ratoriums geboten wird. Von Lichtquellen empfiehlt der Autor
für schwache Vergrösserungen das Auerlicht, für starke das
Kalklicht, welches er dem elektrisclien Bogenlichte weit vor-
zieht. Besonders wird in obigem Artikel auch auf die Wichtig-
keit eines langen Cainerabalges hingewiesen, und ist die von
dem Autor verwendete Bausch & Lomb’sche Camera mit
einem solchen von 2 m Länge versehen. Hinsichtlich der
weiteren recht interessanten Ausführungen des Autors müssen
wir auf den Originalartikel verweisen.
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