Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

DOI Artikel:
Cordier, Victor von: Ueber die Einwirkung von Chlor auf metallisches Silber im Licht und im Dunkeln
DOI Artikel:
Lüppo-Cramer, Henricus: Untersuchungen über das Lippmann'sche Farbenverfahren
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0043

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Untersuchungen iiber das Lippmann’sche Farhenverfahren.

23

mir nicht, hierbei eine gewisse Regelmässigkeit in den Chlor-
aufnahmen zu erzielen, weshalb angenommen werden muss,
dass diese Strahlen keinen, durch meine Versuchsanordnung
nachw’eisbaren. Einfluss auf die Reaction zwischen Chlor und
Silber ausüben.

Das Ergebniss der im Vorstehenden kurz skizzirten
Untersuchungen lässt sich, wie folgt, zusammenfassen:

1. Rothes Licht iibt keinen fördernden Einfluss auf das
Entstehen von Chlorsilber aus, während blaues und violettes
die Bildung desselben begünstigt, obwohl hierbei auch der
Reductionsprocess ein gesteigerter ist.

2. Licht, durch eine genügend dicke Chlorschicht filtrirt,
verhält sich im Allgemeinen wie rothes.

3. Zwischen den Wirkungen von Licht, das einerseits
durch trockenes, anderseits durch feuchtes Chlor filtrirt wird,
besteht aber ein wesentlicher Unterschied insofern, als das
erstere die activirende Kraft des weissen Lichtes nicht oder
nur wenig, das letztere hingegen in bedeutender Weise
schwächt.

4. Dieser Unterschied kann durch Beimengen kleiner
Qnantitäten von Wasserstoff zum feuchten Chlor noch ver-
grössert werden.

5. Röntgenstrahlen verhalten sich gegenüber Chlor und
Silber so gut wde indifferent.

Untersuchungen über das Lippmann’sche Farbenverfahren.

Von Dr. Lüppo-Cramer in Charlottenburg.

I. Ueber ein eigenartiges Blau im Ultraroth.

Die Anzahl der Farbstoffe, die man zur Sensibilisirung
des feinkömigen, sogenannten kornlosen Bromsilbers für das
Lippmann’sche Verfaliren bisher benutzt hat, ist eine selir
beschränkte. Ausser den althergebrachten Sensibilisatoren,
wde Erythrosin, Chinolinroth und Chinolinblau (Cyanin), wurde
neuerdings von Neuhauss das Glycinroth vorgeschlagen und
von demselben Autor nocli das Nigrosin By allerdings ohne
Erfolg, probirt.

Bei der grossen Menge von Farbstoffen, die bereits von
Eder, Valenta, Eberhard und Anderen zur Sensibilisirung
des Bromsilbers für den Spectraltheil von D bis A gefunden
wurden, könnte es seltsam erscheinen, warum speciell für das
Lippmann’sche Farbfenverfahren, bei dem doch eine exacte
 
Annotationen