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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Kuchinka, Eduard: Neuere Apparate zur Herstellung von Farbenphotographien nach dem Dreifarbenprocesse
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0277

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Apparate zur Herstellung von Farbenphotographien u. s. w.

Neuere Apparate zur Herstellung von Farbenphotographien
nach dem Dreifarbenprocesse.

Von Eduard Kuchinka in Wien.

Unter den bei der Herstellung von Photographien in
natürlichen Farben ausgeübten Methoden wird die indirecte
Methode, d. i. die Zerlegung der Mischfarben durch geeignete
Lichtfilter in ihre Grundfarben und nach Fertigstellung
der einzelnen Theilbilder die Vereinigung der letzteren, am
häufigsten angew Tendet.

Um die Herstellung dieser Theilbilder iu möglichst kurzer
Zeit vornehmen zu können, werden verschiedene Apparate
in den Handel gebracht, die ein mehr oder minder um-
ständliches Arbeiten erfordern. So construirte die Firma
R. Krügener in Frankfurt a. M. auf Veranlassung des Photo-
chemikers A. Hofmann die zu seinem Processe nothw 7endigen
Apparate, die nachstehend kurz beschrieben sind.

Zur Äufnahme, sagt Hofmann, kann jede Camera ver-
vvendet werden, sofern sie absolut dicht und im Innern gut
geschwärzt ist. Das Stativ muss jedoch sehr stabil sein, da
dies auch zum Theile eiu genaues Passen der Negative ge-
währleistet. Die drei zur farbigen Reproduction erforderlichen
Negative erzielt man durcli drei auf einander folgende Auf-
nahmen mit derselben Cassette. Die einfache Cassette eignet
sich aber nicht für Aufnahmen, w relche schnell erledigt sein
miissen, v rie z. B. Portraitaufnahmen. Für diesen Zweck be-
nntzt Hofmann eine Cassette, w 7elche gestattet, drei Auf-
nahmen zu machen. Diese Multiplicatorcassette besteht aus
einem in die Camera einschiebbaren Rahmen, der eine Visir-
scheibe und einen verschiebbaren Farbenfilterrahmen enthält.
Durch Einschnappfedern wird sie dreimal festgehalten. Um
ein schnelles Auswechselu der Platten zu ermöglichen, werden
dieselben, in kleine Sdrvarzblechcassetten (den sogenannten
,, Millioncassetten “) eingelegt, mitgeführt. Eingestellt w 7ird
durch das Orangefilter auf die am Rahmen befindliche Matt-
scheibe, hierauf wird die Cassette eingeschoben, nach Heraus-
ziehen des Schiebers exponirt, der Schieber geschlossen,
w rorauf auf gleiche Art die anderen Platten hinter dem Grün-
und Violettfilter exponirt w rerden.

Nähere Details des Hofmaun’schen Processes findet
man in der sehr ausfiihrlichen Beschreibung, w relche uuter dem
Titel: „ Albert Hofmann, Praxis der Farbenphotographie“ im
Verlage von Otto Nemnich, Wiesbaden (1900J, erschienen ist.

Einen der ersten gut functionirenden Apparate zur Be-
sichtigung von Dreifarben-Diapositiven construirte bekanntlich

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