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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Bühler, Emil: Metallglänzende Bilder
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Rohr, Moritz von: Zur Geschichte der Camera obscura
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0095

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Zur Geschichte der Camera obscura. 75

dass man in einem bestimmten Ouantum Fixirbad ein be-
stimmtes Ouantum Copien fixirt, und nicht mehr.

Man rechnet auf 25 Cabinetbilder einen Liter Fixirbad. Nach
dem Fixiren wäscht man schnell und vortheilhaft mit warmem
Wasser aus und wechselt während s/4 Stunde fünf- bis sechs-
mal. Es genügt, wenn die ersten drei Waschungen in Ab-
ständen von 5 Minuten in warmem Wasser geschehen.

Die Bilder sind alsdann von absoluter Dauer.

Dieses Papier wird seit Kurzem von Emil Bühler in
Schriesheim bei Heidelberg präparirt und in den Handel ge-
bracht. Das Verfahren ist mit Gebrauchsmuster-Schutz ver-
sehen und zum Patente angemeldet.

Zur Geschichte der Camera obscura.

Von Dr. M. von Rohr in Jena.

Als ich in meiner „Theorie und Geschichte des photo-
graphischen Objectives“ dieses Kapitel behandelte, war ich
über frühe Stadien der Camera obscura im Wesentlichen durch
engüsche Ouellen unteri'ichtet, unter denen die 1775 ver-
öffentlichte Schrift von J. Harris clie bedeutendste war. Ich
halte dieselbe auch jetzt noch für sehr umfassend und sehr
gründhch, doch bin ich in der Zwischenzeit auch auf anclere,
sogar frühere Publicationen gestossen, die einige Formen
dieses Instruments in Deutschland und Frankreich schildern.

Die älteste deutsche Quelle habe ich an anderem Orte x)
beschrieben und sie besonclers zum Nachweis des Vorkommens
eines Teleobjectives im Jahre 1686 benutzt. Thatsächlich hat
der Autor, Johannes Zahn, Canonicus iin Prämonstratenser
Orden, die Eigenschaften der Verbindung einer Sammellinse
langer und einer Zerstreuungslinse kurzer Brennw Teite zu einem
Sammelsystem schon recht gut gekannt. Er hebt den Vor-
theil der besprochenen Construction, bei kurzer Cameralänge
verhältnissmässig grosse Bilder zu liefern, deutlich hervor und
schlägt auch schon vor — ein Gedanke, der seitdem wdeder
und wieder aufgetaucht ist —, das Teleobjectiv als Fernrohr-
objectiv zu verwenden, um so die Rohrlänge zu verringern.
Aber auch über die einfache Camera obscura macht er uns
einige Angaben 1 2). Es handelt sich dabei um clie Linsen-

1) An old tele - objective. „The Brit. Journ. of Phot.“ 1900, 47, No. 2088,
S. 294 bis 295.

2) Joannes Zahn, Oculus artificialis teledioptricus sive telescopium.
Herbipoli, 1685 und 1686, 3 Bde. folio, Theil 3, S. 219 ff.
 
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