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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

DOI Artikel:
Andresen, M.: Herstellung sogenannter Gelbscheiben
DOI Artikel:
Novak, Franz: Die chemischen Vorgänge bei der Quecksilberverstärkung
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0274

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-'254 Die chemischen Vorgänge bei der Quecksilberverstärkung.

Soll eine Gelbscheibe in Verbindung mit einem Objectiv
verwendet werden, desseu Brennweite nicht über 20 cm beträgt,
so gelingt die Herstellung einer gute Resultate liefernden
Gelbscheibe auf folgende einfache Weise:

Man fixire auf Solinglas gegossene Trockenplatten (fiir
Diapositiv-Platten pflegt Solinglas genommen zu werden) in
unactinischem Lichte aus, wässere und lasse trocknen. Hier-
auf bade man diese Platten, Gelatineschicht nach oben,
während 5 Minuten iu eiuer kaltgesättigten Lösung von
Auramin O unter fortgesetztem Bewegen der Schale. Die
Gelatineschicht der Platte färbt sich dabei intensiv gelb.
Damit die Gelbscheiben klar auftrocknen und um anderseits
den richtigen Grad der Gelbfärbung zu erhalten, lege man
dieselbe einige Miuuten in fliessendes Wasser und prüfe vou
Zeit zu Zeit das Abnehmen der Gelbfärbung. Ist die ge-
wünschte Intensität erreicht, so stelle man die Gelbscheiben
zum Trocknen auf.

Der beste Platz für die Gelbscheibe ist bei der Aufnahme
gewöhulich derjenige unmittelbar hinter dem Objectiv. Man
schneide sich ein Stück von passender Grösse heraus und
befestige dasselbe, die Schicht nach dem Objectiv, am
Objectivbrett.

Die Intensität der Gelbscheibe muss in Einklang stehen
niit der Plattensorte, die zur Verwendung gelangen soll.

Bei den orthocliromatischen Platten und orthochromatischen
Isoiar-Platten der ,, Actieiigesellschaft für Anilinfabrikation “
-dürften Gelbscheiben, welche die Expositionszeit um das
Fiinf- bis Zehnfache verlängern, die besten Resultate ergeben.
Durch intensive Färbungen wird das Blau Iibermässig ge-
. schwächt. Die Ferne und etwaige Wolkenpartien kommen
mit überkräftigen Gelbscheiben zwar sehr klar und kräftig,
alleiu das Blau des Himmels gibt sich im Positiv viel zu
-dunkel, das Grün des Vordergrundes zu hell wieder, so dass
■ das Bild nach der entgegengesetzten Seite unwahr erscheint.

Die chemischen Vorgänge bei der Quecksilberverstärkung.

Von Franz Novak, Lelirer für Plivsik und Chemie
an der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.

Beliandelt man fein vertheiltes metallisches Silber mit
Ouecksilberchlorid, so entsteht nach Chapman Jones (1893)
-die Doppelverbindung Ag Ci'■ Hg Cl (Silbermercurocklorid):
Ag Cl + Hg C/2 = Ag, CP- Hg Cl.
 
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