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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Aarland, Georg: Ueber Korn-Autotypie
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Staudenheim, Ferdinand von: Diapositive und Scioptikon
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0165

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Diapositive und Scioptikon.

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der Kornverfahren geändert hat. Vor alleni ist die Fabri-
kation der Kornraster ausserordentlich vervollkommnet worden.
Namentlich hat sich C. Haas in Frankfurt a. M. sehr verdient
darum gemacht. Das Korn der jetzigen Haas’schen Raster ist
sehr gleichmässig und gut gedeckt. Die Kornraster werclen vor-
zugsweise mit Schutzglas geliefert. Obwohl dasselbe bei den
Haas’schen Rastern sehr dünn ist, konnte man doch das uasse
Collodiumverfahren nicht in Anwendung bringen, da zur Er-
zielung guter Negative Contact von Raster und lichtempfind-
licherPlatte erforderlich ist. Man war also auf Trockenverfahren,
entweder niit Gelatine-Trockenplatten oder Collodium-Emul-
sion angewiesen.

Jetzt liefert H aas die Raster auch ohne Schutzdecke, so dass
man selbst mit der nassen Collodimnplatte noch genügend nahe
an den Raster heran kann. Urban und Ehrenfeld theilen in
diesem Jahrbuche 1900, S. 440, ihre Erfahrungen über die Ver-
wendung von Kornrastern mit, so dass die Herstellung guter
Kornnegative nunmehr keine besonderen Schwierigkeiten bietet.
Die Verfasser bemerken, dass die Dr. Albert’sche Emulsion,
mit dem Farbstoffe A angefärbt, sich sehr gut zur Aufnahme
eigne. Nach dem Giesseu werden die Platten getrocknet und
sind dann zur Belichtung fertig. Weseutlich einfacher ist die
Anwendung der Kornraster ohue Schutzglas zum directen
Copiren auf Metall. Zu diesem Zwecke wird ein nicht zu
contrastreiches Halbtonhautnegativ auf die präparirte Metall-
platte gelegt und darauf der Kornraster.

Das Verfahren, Halbtonbilder beim Copiren auf Metall
durch Zwischenschaltung eines Netzes zu zerlegen ist schon
alt. Es dürfte aber wegen seiner Einfachheit in Zukunft
vielfach benutzt werden. Die Herstellung von Rasternegativen
wird umgangen, und jedes nicht zu harte Halbtonnegativ
kann ohne Weiteres iibertragen werden. Die neuen Haas-
schen Raster sind zu genannten Zwecken sehr geeignet, und
es wäre sehr wünschenswerth, wenn dieses Uebertragungs-
verfahren weiter erprobt würde. Für viele Zwecke, z. B. beim
Steindrucke, Farbendrucke u. s. w., kann es recht ansehnliche
Dienste leisten.

Diapositive und Scioptikon.

Von Ritter von Staudenheim in Gloggnitz.

Welche Bedeutung das Scioptikon in unseren Tagen schon
errungen hat, geht aus seiner vielseitigen Verwendung au
Akademien und Schuleu hervor, wo man nurmehr auf diese
Art den Anschauungs - Unterricht durchführt. Beim Scioptikon

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