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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Albert, August: Das Lichtdruckkorn
DOI Artikel:
Obermayer, Albert von: Weitere Beiträge zu den aus Helligkeitsunterschieden entspringenden optischen Täuschungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0225

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Optische Täuschungen durch Helligkeitsunterschiede.

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Werthvoll sind diese Mittheilungen besonders für jene
Graphiker, welche sich mit Lichtdruck - Uebertragungen auf
Metall oder Stein beschäftigen, da hierzu das Lichtdruckkorn
präcise und rein an den Platten vorhanden sein muss. Das
Lichtdruckkorn unterliegt ziemlich bedeutenden Veränderungen,
je nachdem eine mehr oder weniger geeignete Gelatinesorte ver-
wendet wurde, und ist ferner von der weiteren Behandlung der
Gelatine abhängig. So ist bei der von mir verwendeten mittel-
harten Lichtdruck-Gelatine aus der Fabrik F. Creutz in
Michelstadt, Hessen, ein wesentlich andres Korn an den Licht-
druckplatten zu bemerken (Fig. 68) als bei den Wilkinson-
schen Resultaten. Aber auch bei einer Sorte Gelatine können
grosse Verschiedenheiten in der Kornbildung erreicht werden,
je nachdem die Verarbeitung vorgenommen wircl.

Wenn eine Gelatine ausgewaschen wird, so gibt dieselbe
ein anderes, zarteres Korn als eine nicht ausgewaschene.
Wird zur Chromatgelatine doppeltchromsaures Kali verwendet,
so ist das Ausseheu des Kornes ein anderes als wenn doppelt-
chromsaures Ammoniak in Verwendung gebracht wird. Die
Menge cler auf die Platten aufgegossenen Chromatgelatine
und die zum Trocknen der Platten angewendeten Wärmegrade
beeinflussen ebenfalls die Kornbildung. Der Lichtclrucker
kann also eine ziemliche Anzahl Varianten im Lichtdruckkorn
erzeugen und allen Anforderungen entsprechen.

Weitere Beiträge zu den aus Helligkeitsunterschieden
entspringenden optischen Täuschungen.

Von A. von Obermayer, k. k. Oberst in Wien.

Im vorigen Jahrbuche (1900), S. 143, hatte ich versucht, die
Erklärung der lichten Säume um die Bilder dunkler Gegen-
stäncle auf hellem Hintergrunde auf physiologische Ursachen
zurückztrfiihren, welche in einem von E. Mach gefundenen
Gesetze ausgedrückt sind.

Die Ansicht, dass es sich hierbei um Eutwicklungsvor-
gänge handle, scheint jedoch sehr verbreitet zu sein. So
fand ich in einem Werke von F. Dillaye ,, Le Paysage artistique
en photographie “ auf S. 324 die in Rede stehende Erscheinung
als Silhouettage bezeichnet, als eine Wirkung des Gegenlichtes
besclirieben, und in einem andern Buche von Dillaye: ,, Le
Developpement en photographie “ durch eiuen Diffusions-
vorgang der in der Entwicklerlösung enthaltenen Substanzen,
 
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