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Buss, Otto: Lüppo-Cramer's "Contrablau" vom Standpunkte der Zenker'schen Theorie
DOI Artikel:Lüppo-Cramer, Henricus: Eine indirekte Wirkung des Sulfits auf die Gelatine
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0064
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Eine indirecte Wirkung des Sulfits auf die Gelatine.
sensibilisiren, so müssten wir mit einer Aufnahme hinter dem
normalen Spectralbilde noch eiu zweites vollständig abgebildet
erhalten können, in welchem sich bei geeigneter Versuchs-
anordnung noch ausserdem ein completes, ultraviolettes
Spectralbild miisste nachweiseu lassen.
Die Erscheinung des Contrablau, das Liippo-Cram er
bei seinen umfangreichen Sensibilisirungsversuchen an Lipp-
mann-Platten wohl als Erster beobachtet hat, braucht also
absolut nicht unter die zahlreichen, oft ans Mj'stische
grenzenden Abnormitäten, wie solche nach einigen Forschern
beim Lippmann-Verfahren vorkommen sollen, gezählt zu
werden, und hat auch durchaus nichts zu thun mit einer
Oberflächenreflexion, wie dies Neuhauss vermuthete, sondern
erklärt sich im Gegentheil vollkommen zw ranglos aus der
Zenker’schen Theorie und deren Consequenzen. Die uu-
bedingte Uebereinstimmung x) zwdschen dem Contrablau
und dem normalen Spectralbilde hinsichtlich seiner Eigen-
schaften, das Zustandekommen des Contrablau bei Abwesen-
heit jeglichen blauen Liclites während der Aufnahme und die
Leichtigkeit, mit der Contrablau bei richtiger Sensibilisirung
erscheint, sind rein praktische Stiitzen unserer Anschauungs-
w^eise.
Aus der Ersclieinung des Contrablau und aus den
theoretischen Ueberlegungen, die zu seiner Erklärung dienen,
uncl deren Consequenzen erhellt auch wieder, dass schon in
theoretischen Gründen, ganz abgesehen von den praktischen
Schwderigkeiten, dem Ausbau des Lippm a nn-Verfahrens zu
einem praktisch vollkommenen Verfaliren der Photographie
in natiirlichen Farben bedeutende, wenn nicht unüberwind-
liche Schwnerigkeiten entgegenstehen, w Telche bestehen bleiben,
auch wenn die geträumte, gesteigerte Empfindlichkeit der
Lippmann-Platten und die vollkommen panchromatische
Sensibilisirung gefuuden w Terden sollten.
Eine indirecte Wirkung des Sulfits auf die Gelatine.
Von Dr. Lüpp o-Cramer in Charlottenburg.
Die Menge des Sulfit-Zusatzes zu den verschiedenen
organischen Entwicklern schwankt in den gebräuchlichen
Recepten zw'ischen 5 und 10 Theilen Sulfit (krvstallisirt) auf
1 Theil der Entwdcklungs-Substanz, indem man bei weseut-
1) Siehe ,,Phot. Corresp.“ 1900. S. 554, 555 und 684.
Eine indirecte Wirkung des Sulfits auf die Gelatine.
sensibilisiren, so müssten wir mit einer Aufnahme hinter dem
normalen Spectralbilde noch eiu zweites vollständig abgebildet
erhalten können, in welchem sich bei geeigneter Versuchs-
anordnung noch ausserdem ein completes, ultraviolettes
Spectralbild miisste nachweiseu lassen.
Die Erscheinung des Contrablau, das Liippo-Cram er
bei seinen umfangreichen Sensibilisirungsversuchen an Lipp-
mann-Platten wohl als Erster beobachtet hat, braucht also
absolut nicht unter die zahlreichen, oft ans Mj'stische
grenzenden Abnormitäten, wie solche nach einigen Forschern
beim Lippmann-Verfahren vorkommen sollen, gezählt zu
werden, und hat auch durchaus nichts zu thun mit einer
Oberflächenreflexion, wie dies Neuhauss vermuthete, sondern
erklärt sich im Gegentheil vollkommen zw ranglos aus der
Zenker’schen Theorie und deren Consequenzen. Die uu-
bedingte Uebereinstimmung x) zwdschen dem Contrablau
und dem normalen Spectralbilde hinsichtlich seiner Eigen-
schaften, das Zustandekommen des Contrablau bei Abwesen-
heit jeglichen blauen Liclites während der Aufnahme und die
Leichtigkeit, mit der Contrablau bei richtiger Sensibilisirung
erscheint, sind rein praktische Stiitzen unserer Anschauungs-
w^eise.
Aus der Ersclieinung des Contrablau und aus den
theoretischen Ueberlegungen, die zu seiner Erklärung dienen,
uncl deren Consequenzen erhellt auch wieder, dass schon in
theoretischen Gründen, ganz abgesehen von den praktischen
Schwderigkeiten, dem Ausbau des Lippm a nn-Verfahrens zu
einem praktisch vollkommenen Verfaliren der Photographie
in natiirlichen Farben bedeutende, wenn nicht unüberwind-
liche Schwnerigkeiten entgegenstehen, w Telche bestehen bleiben,
auch wenn die geträumte, gesteigerte Empfindlichkeit der
Lippmann-Platten und die vollkommen panchromatische
Sensibilisirung gefuuden w Terden sollten.
Eine indirecte Wirkung des Sulfits auf die Gelatine.
Von Dr. Lüpp o-Cramer in Charlottenburg.
Die Menge des Sulfit-Zusatzes zu den verschiedenen
organischen Entwicklern schwankt in den gebräuchlichen
Recepten zw'ischen 5 und 10 Theilen Sulfit (krvstallisirt) auf
1 Theil der Entwdcklungs-Substanz, indem man bei weseut-
1) Siehe ,,Phot. Corresp.“ 1900. S. 554, 555 und 684.