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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Buss, Otto: Lüppo-Cramer's "Contrablau" vom Standpunkte der Zenker'schen Theorie
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0063

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Lüppo-Cramers ,,Contrablau” u. s, w.

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Das violette Liclit der Fraunhofer’schen Linie H von
der Wellenlänge X = 396,8 (i[J. z. B. wird als stehende Welle
Zeuker’sche Blättchen erzeugen im Abstaude vou 198,4110.

(=!)■

von senkrecht einfallendem, weissem Lichte werden

also einerseits Strahlen von der Wellenlänge X — 396,8 1111, also
sichtbarem Violett, reflectirt werden, anderseits anch Stralilen

X‘ 198,4 [i[i, cieren Wellenlänge also gleicli dem Blättchen-

abstande selbst ist, die aber nicht zu unserer Empfiudung ge-
langen. Die betreffende Stelle der Lippmann-Platte er-
scheint uns also in entsprechendem, reinem Violett.

Ein Strahl von der Wellenlänge X = 793,6 [iji, der noch
an der Grenze des sichtbaren Roth, wenig ausserhalb A, liegt,
wircl Zenker’sche Lamellen im Abstaud von 396,8 jiu er-
zeugen, welclie Licht von der Wellenlänge X = 793,6 [ip. eiuer-
seits und vou V = 398,6 p.ji anderseits zu reflectiren vermögen,
so dass die betreffende Stelle in zwei sichtbareu Farben,
dunklem Roth und dunklem Violett, deren Mischuug wohl
in dem von verschiedeneu Forschern für Ultraroth gehaltenen
„Purpur“, ,, Dunkelpurpur “ gesehen worclen ist, ersclieint.

Gehen wir noch eiuen Schritt weiter, z. B. zu einem Strahl
von der Wellenlänge X — 1000 jia, so kommen wir zum
Contrablau, indem das vou diesem Strahl erzeugte Lamellen-
system (mit einem Lamellenabstand von 500 p.u.) von senkrecht
auffallendem weissen Lichte den Bestandteil X = 1000 [i[i und
X' = 500 [i|i reflectirt nnd blau erscheinen muss, weil nur der
Antheil V = 500 [i[i zu unsererer Empfindung gelangt, wogegeu
der ultrarotlie Antheil X = 1000 u.u. unserem Auge verloren sreht.

Dass alle diese Beziehungeu für schief einfallendes uud
reflectirtes Licht mit der entsprechenden Correctur dieselbe
Gültigkeit liaben, braucht wohl kaum erwähut zn werden.

Wenden wir dieselbe Ueberlegung au auf die ferneren
hypothetischen Fälle, für Wellenlängen vom halben, Drittel-,
Viertel- u. s. w. Blättchenabstande, so gelangen wir zu Welleu-
längengrössen, deren Nachweis in unserem Falle nicht mehr
im Bereiche unserer Versuchsmöglichkeiten liegt, denn für eine
Sensibilisirung der Lipp manu- Piatteu über X= 1000 — 1200 [i[i
hinaus fehlen uns vorläufig die Mittel, und der Nachweis der
reflectirten Strahlen vom halben Blättchenabstande für diesen
Grenzfall (X = 250 — 300 [iu) dürfte au der Absorption dieser
Strahleu durch die nöthigen Binclemittel der Lippmann-
Platten scheitern. Sollte es jedoch gelingen, clas feinkörnige
Bromsilber noch weiter ins Ultraroth (z. B. bis X = 1600 ji[i) zu
 
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