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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Klein, Henry Oscar: Ein Fortschritt im Dreifarbendruck?
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0404

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Ein Fortschritt im Dreifarbendruck?

Ein Fortschritt im Dreifarbendruck?

Von Henry 0. Klein in London.

Eingehende Experimente mit Wheeler’s Metzograph-
Raster gaben mir zu der Ansicht begründete Veranlassung, dass
eine der hauptsächlichsten Schwierigkeiten im Dreifarbendrucke,
die Wahl einer passenden Druckmethode, zufriedenstellend ge-
löst ist.

Die Herstellung der Dreifarben-Negative ist mit Hilfe
der Sanger-Shepherd oder Professor Miethe’s Lichtfilter
und der Spectrumplatte leicht durchführbar, ja sogar directe
Aufnahmen mit Filter und Raster wurden bereits von mehreren
englischen Reproductionsanstalten erfolgreichst unternommen,
doch die Druckmethode liess yiel zu wünschen übrig.

Lichtdruck, Photogravüre, Autotypie mit Levj'- und
Kornrastern oder Lichtdruckkorn - Autotypie waren die meist
gebräuchlichen Vervielfältigungs-Methoden, und deren Nach-
theile machten den Dreifarbendruck zu einem der schwierigsten
moderner Reproductions-Verfahren. Dem Lichtdrucke gebührt
entschieden Lob, wenn man auf hochkiinstlerische Wiedergabe
des Originales, ohne Rücksicht auf Zahl der Auflage und Kosten,
reflectirt. Doch unterliegt die Lichtdruckplatte so sehr atmo-
sphärischen Einflüssen, dass eine grössere Auflage gleich-
mässig zu drucken, mit so grossen Zeit- und Mühekosten
verbunden ist, dass von commerzieller Anwendung abgesehen
werden musste. Die Photograviire ist wohl in dieser Beziehung
besser bestellt, und die Arbeiten des Grafen Ostrorög in
London, welche auf cler Pariser Ausstellung berechtigtes Auf-
sehen erregten, demonstrirten die hohe Schönheit der Drei-
farben-Photograviire, und es ist wünschenswerth, dass die
spärliche Verwendung dieses Verfahrens fiir Prachtwerke den
theoretisch und praktisch erfahrenen Reproductions-Techniker
von weiteren Verbesserungen nicht abhalten.

Wir kommen scliliesslich zu den Arbeiten mit Levy- und
Kornrastern. Die höchsten Erfolge, welche auf diesem Ge-
biete errungen wurden, dienten nur dazu, uns zu beweisen,
was Dreifarben-Heliochromie leisten könnte, wenn ein ganz
beträchtlicher Detail-Verlust, welcher des Autotypie - Ver-
fahrens Fehler ist, zu beseitigen wäre. Iufolge indirecter
Autotypie-Aufnahmen, die von den Diapositiven der Farben-
negative gemacht wurden, welcli erstere an und fiir sich schou
einen Veriust der Gradation des Negatives aufwiesen, die
infolge der Rasterzerlegung um ein bedeutendes erhöht wurde,
erhielt man ,, erste Andrucke “, welche ein so rationelles Fein-
ätzen erforderten, dass der Praktiker schiesslich zu dem
 
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