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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Lüppo-Cramer, Henricus: Studien über die Natur des latenten Lichtbildes
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Namias, Rodolfo: Ueber die Anwendung des Ammoniumpersulfats
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0185

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Ueber die Anwendung des Ammoniumpersulfats. 165

Lichtempfindlichkeit einer Emulsion für das Lippmannsche
Farbenverfahren und der einer modernen Momentplatte
Unterschiede von mindestens 1 : 20000 bestehen, welche Be-
deutung bleibt da unsrer Auffassung von Bromabspaltungen,
da der absorbirende Körper, die Gelatine, in beiden Fällen
derselbe ist!

So haben wir eben anscheinend nicht einen einfachen
Vorgang bei der Entstehung des latenten Lichtbildes, sondern
mehrere Processe scheinen nebeneinander her zu laufen, und
die „Substanz“ des latenten Bildes scheint auch bei den ver-
schiedenen photographischen Processen variiren zu können.

Wir können nicht mit Bestimmtheit behaupten, dass der
Vorgang ein chemischer ist, dürfen aber ebensowenig eine
blosse physikalische Veränderui® des Bromsilbers ohneWeiteres
folgem, da vneder die Eigenschaften des Bildträgers doch eine
Art chemischen Einflusses zu haben scheinen.

Vielleicht geben uns weitere experimentelle Studien bald
nähere Aufschlüsse an die Hand, clie uns zu einer wirklichen
Theorie des latenten Lichtbildes führen, da mit den bisher
aufgestellten Hypothesen, wie ich nachgewiesen zu haben
glaube, nicht viel anzufangen ist.

Ueber die Anwendung des Ammoniumpersulfats.

Von Professor Rodolfo Namias in Mailand.

Im Jahre 1898 haben die Gebrüder Lumiere und
Seyewetz die Verwendung des Ammoniumpersulfats als Ab-
schwächer für Negative empfohlen. Ich habe daraufhin aus-
gedehnte Untersuchungen über dies Mittel angestellt. Auf
Grund derselben will ich vorweg bemerken, dass es in jedem
Falle der Anwenclung dieser Substanz angebracht ist, das
Ammoniumpersulfat nicht allein, sondern stets unter Zusatz
von etwas Alaun zu verwenden, und zwar zu dem Zwecke, um
die energische Lösungswirkung, welche das Persulfat auf die
Gelatine ausübt, wesentlich herabzumindern. Ich empfehle,
die folgende Formel zu beachten:

Ammoniumpersulfat.3° g,

Alaun.50 ,,

Wasser.1000 ccm.

Hinsichtlich der Theorie über die Wirkung des Persulfats,
welche sich an den dichteren Stellen des Negatives stärker
als in den Halbtönen äussert, habe ich nachgewiesen, dass
 
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