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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Lüppo-Cramer, Henricus: Eine indirekte Wirkung des Sulfits auf die Gelatine
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Jacoby, Richard: Fixieren von Platindrucken
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0068

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Fixiren von Platindrucken.

die Einschaltung eines andern, als neutral aiizunehmenden
Mittels, des Collodions anstatt der Gelatine, total andere
Reductionsvorgänge im Gefolge haben kann.

Wenn auch die von mir beobachteten Coagulations-
erscheinungen keine generelle Erklärung der Wirkung des
-Sulfits in Bezug auf das Entwicklungsvermögen zuliessen, so
zeigte doch der Versuch beim Collodionbromsilber, class das
Medium, die Gelatine, eine grosse Rolle im Hervorrufungs-
processe spielen kann und dass alle Versuche mit Bromsilber
ohne ihre Gegenwart nicht den allermindesten Werth für die
Photographie haben. Schliesslich ist auch nicht die Möglich-
keit von der Hand zu weisen, dass nicht das Bindemittel der
Emulsion, sondern die ganz andere Art von Bromsilber die
Ursache des verschiedenen Verhaltens des Sulfits, resp. der
Entwicklersubstanz sein könnte, wofür wir aus der photo-
graphischen Praxis auch Analogien anführen könnten.

Fixiren von Platindrucken.

Von Dr. phil. Richard Jacoby in Berlin.

Aeltere Platindrucke zeigen fast immer einen mehr oder
weniger starken gelblicken Stich in den Lichtern. Am deut-
lichsten beobachtet man denselben bei Schaukastenbildern,
besonders wenn dieselben auf rauheren Papiersorten oder auf
älterem Platinpapier liergestellt waren. Zwar ist eine mässige
Gelbfärbung keineswegs eine Unzierde der Platinotypien; die
Photographen legen aber nun einrnal Gewicht auf absolut
reine Weissen, und es wäre von Werth, wenn die Veränderung
der Drucke verhindert werden könnte.

Dieses Gelblickwerdeu beruht nun theilweise auf einer
allmählichen Zersetzung der Bläuung des Rohpapieres durch
das Licht, in der Hauptsaclie jedoch wird es durch zurück-
gebliebene Platinsalze hervorgerufen. In der Fachliteratur
heisst es wohl öfters, basische Eisensalze seien die Ursacke
der Erscheinung. Aber wenn man von zwei Papierstücken das
eine mit Bleieisen - Lösung für kalte Entwicklung, das andere
nur mit Platinchlorürkali - Lösung überzieht, so wird sich
ersteres uocli nach Wochen absolut klar in Salzsäure aus-
fixiren lassen', währeüd letzteres auch bei vorsichtigster Auf-
besahrung in der Chlorcalciumbüchse schou nach kurzer
Zeit lehmig gelb gefärbt bleibt und nach Monaten tief braun-
gelb ist. Je raulier das Rohpapier, desto intensiver die Gelb-
färbung. Die Wirkung tritt uuabhängig von der Art der
Vorpräparation und auch bei anderen vou mir probirten
 
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