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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Kessler, H.: Ueber Ozotypie und ein modificirtes Gummidruck-Verfahren
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Gusserow, Carl: Neuerung in der Chromatphotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0259

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Xeuerung in der C'hromatphotographie.

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sich zu i.verfen und lassen sich leicht aus einander bringen,
wenn man die Ränder löst oder abschneidet. Das Papier wird
lichteinpfindlich gemaclit, indem man es zwei bis drei Minuten
in einer Lösung von 50 g doppeltchromsausaurem Kali, 1 Liter
Wasser und 40 ccm Schwefelsäure (1 : 10) schaukelt. Das.
Papier wird weiters im Dunkeln zum Trocknen aufgehängt
und ist dann reif zum Copiren. Die Unterbrechung des Copirens
erfordert deutliche Details in den Lichtpartien. In diesem Zu-
stande ist der Druck für den Pigmentauftrag geeignet. Als
Gummilösung wird eine Lösung von 60 g gutem türkischen
Gummi in 240 ccm Wasser nebst einigen Tropfen Carbollösuug,
welche die Haltbarkeit bewirkt, empfohlen. Für die Herstellung
des Gummi- Farbengemisches werden 8 ccm Glycerin, 4 ccm
Eisessig und 4 ccm Wasser zusammengemischt, 16 ccm Gummi-
lösung zugesetzt und die entsprechende Menge Farbe hinzu-
gefügt. Das Maass für den Farbstoff soll durch die Erfahrung
gewonnen -werden. Genaue Angaben können nicht gegeben
werden, da hierbei zu viele Factoren in Betracht kommen.
Die Farblösung wird mit einer weichen, langhaarigen
Schweinshaarbürste kreuzweise auf das Papier aufgestrichen
und mit einenr in Holz gefassten Dachshaarpinsel ausgeglichen.
Darnach wird zum Trocknen aufgehängt. Ein vollständiges
Trocknen kann nicht erfolgen, da das Glycerin die Schicht
feucht erhält. Nach Veriauf von wenigen Stunden wird der
Druck mit der Schichtseite nach unten in kaltes Wasser ge-
legt und geschaukelt. Die Entwicklung dauert eine oder
mehrere Stunden uncl kann durch Aufgiessen des Wassers
auf den Druck, sowie durch leichtes Ueberstreichen mit einem
weichen Pinsel unterstützt werden. Sollte vom "Kalium-
bichromat ein gelber Fleck zurückgeblieben sein, so legt
man den fertig entwickelten Druck nach dem Trocknen in
eine Alaunlösung und lässt den Druck in diesem Bade bis
zum völligen Verschwinden des Fleckes. Danach ist ein
gründliches Auswaschen des Druckes erforderlich. Die weitere
Behandlung entspricht im Allgemeinen der von Gummi-
drucken.

Neuerung in der Chromatphotographie.

Von Prof. Dr. Carl Gusserow in Berlin.

Von den Wirkungen, w^elche das Licht auf Bichromate in
Gegenwmrt organischer Reductionsmittel ausübt, ist für die
Photographie bisher der Umstand noch nicht verwendet worden,
dass das durch die Belichtung entstandene Chromdioxyd ein
 
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