Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

DOI Artikel:
Gusserow, Carl: Neuerung in der Chromatphotographie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0260

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
240

Neuerung' in der Chromatphotographie.

stark oxydirender Körper ist. Iclr habe in Gemeinschaft mit
Dr. M. Audresen iu dieser Richtung eingehende Versuche
angestellt. Wir haben dabei als verwerthbar gefunden, dass
gewisse farblose organische Verbindungen der achromatischen
Reihe durch Chromdioxyd unter Sauerstoffaufnahme in Farb-
stoffe von verschiedeneu Nuancen übergeführt werden können.
Soweit dabei ein Ton in Frage kommt, welcher dem in der
Photographie üblichen entspricht, scheint sich das auch als
Entwickler fiir Bromsilbergelatine bekannte p-Phenylendiamin
hesonders zu eignen.

Wircl in bekannter Weise Papier mit Gelatine oder Gummi
verwendet, so ist mit besonderer Sorgfalt darauf zu achten,
class das an den unbelicliteten Stellen befindliclie Bichromat
voliständig entfernt wird, weil diesem die oxydirende Wirkung
noch in grösserem Maasse innewohnt, als dem Chromdioxv’d.
Da dieses sich iedoch weniger leicht in Wasser löst und
durck die im Dichte gegerbte Gelatine geschiitzt wird, gelingt
dies unter foigenden Vorsichtsmaassregeln:

1. Man verwende möglichst dünnes Papier.

2. Man wässere die unter dem Negative erhaltenen Drucke
schnell und energisch.

3. Man verwende kochconcentrirte Bichromat-Dösungen,
■damit nach dem Auswässern an den belichteten Stellen noch
geuug Chromdioxyd zurückbleibt, um kräftige Bilder zu
liefern.

Als Papier sind die dünneren Sorten Rives und Stein-
bach zu empfehleu. Beim Auswässern wechsele man schnell
zwei bis dreimal das W 7asser und gebe zum Bleichen noch

■ein Bad, welches besteht aus:

Käuflicke schweflige Säure .... 1 Theil

WMsser.99 Theile.

Bei Anweudung von warmem Wasser zum Auswässern
des Bichromats verdünne man die schweflige Säure noch
weiter.

Um eine hochconcentrirte Bichromat-Lösung zu erhalten,
verzichte man seiner geringen Lösliclikeit wegen auf das
Kaliumbichromat und verwende eine Mischung von Ammonium-
und Natriumbichromat. Eine coucentrirte Lösung des ersteren
löst noch dasselbe Ouantum der Natriumverbindung auf, als
das Wtasser allein aufgenommen haben würde. Doch kann
die grosse Löslichkeit des letzteren leider nicht voll ausgenutzt
werden, weil dasselbe zu hj-groskopisch ist. Bewälirt hat
sich eine Lösung von 24 g Ammonium- und 20 g Natrium-
bichromat in 100 ccm Wasser. Dieser setze man 6 bis 8 g
 
Annotationen